Björn Thoroe zu TOPs 49,50,58: Freiwilligendienst und Wissenschaftsstandort Schleswig-Holstein
„Der Wegfall des Zivildienstes führt bei den Trägern in Schleswig-Holstein zu einem akuten Personalnotstand. Der Bundesfreiwilligendienst kann diesen Notstand nicht kompensieren.
Die Landesregierung lässt die Hochschulen im Stich, wenn es um die Frage geht, wie man mit den zusätzlichen Studierenden umgeht. Die Hochschulen sollen das Problem eigenständig durch befristete Lehraufträge und der Anmietung zusätzlicher Räume lösen. Geld vom Land gibt’s dann vielleicht 2013, wenn man tatsächlich absehen kann, wie viel den Hochschulen gefehlt hat. Herr de Jager, das ist keine Strategie, das ist eine Farce.
Wenn es nach der Landesregierung geht, dann bekommt nur jeder Zweite einen Masterstudienplatz. Das Recht auf ein Masterstudium muss im Hochschulgesetz festgeschrieben werden.
Die Landesregierung rechnet noch immer damit, dass die Zahlen der Studienanfängerinnen und -anfänger wegen der hohen Inanspruchnahme der Freiwilligendienste „übersichtlich“ sein wird. Das halte ich für eine riskante Spekulation.
Statt wilden Spekulationen zu folgen, fordert DIE LINKE eine Stärkung der sozialen Dimension in den Hochschulen. Jeder muss den höchstmöglichen Abschluss ungehindert der sozialen oder wirtschaftlichen Voraussetzungen erreichen können. Das Masterstudium muss nachfrage- und bedarfsgerecht bereitgestellt werden und zwar ohne nächtliche Vorlesungen in Kinosälen, ohne unbezahlte Mehrarbeit und prekäre Beschäftigung des Hochschulpersonals. Und erst recht ohne Studiengebühren!“