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Politik & Wirtschaft

Blue Growth vernachlässigt Nachhaltigkeit – der Ostseeschutz hinkt hinterher

Der BUND-Landesverband Schleswig-Holstein ruft anlässlich der Konferenz „Maritime stakeholder platform in the Baltic Sea Region“ am 26./27. März in Kiel zu mehr Engagement für nachhaltige Entwicklung auf. Der Ozean und auch die Ostsee bieten der Wirtschaft große Chancen für Innovation und Wachstum. Dieser Fortschritt soll nach dem Willen der europäischen Kommission auf nachhaltige Art und Weise geschehen, weshalb sie sich 2014 eine nachhaltige Blue Growth Agenda für die Ostsee-Region auf die Fahnen geschrieben hat. Hier gilt es nun Taten zu liefern und die Meeresnutzungen der Ostsee entsprechend umzugestalten.

„Wirtschaftliche Interessen kollidieren ständig mit notwendigen Maßnahmen, um die Belastung der Ostsee zu verringern“, bemängelt Dr. Claudia Bielfeldt, Landesvorsitzende des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland. „Trotzdem hinkt die Entwicklung nachhaltiger Techniken sowie die Umsetzung von Schutzmaßnahmen dem industriellen Fortschritt hinterher.“

„So wächst beispielsweise der Sektor der Kreuzschifffahrt immer weiter an, während der Ausbau von Landstrom oder die Entsorgungsmöglichkeiten für Abwässer den Anforderungen bei weitem nicht genügen“, präzisiert Diplom-Biologin Stefanie Sudhaus, Meeresschutzreferentin beim BUND-Landesverband. Auch die Ausbeutung mariner Rohstoffe wie Sand und Kies in der Ostsee widerspricht dem Anspruch der Nachhaltigkeit. Eine Förderung dieser Rohstoffe zerstört die Lebensräume im Meer für viele Jahre, oft sogar unwiederbringlich.