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BREKO setzt auf konzertierten Breitband-Ausbau

Der Bundesverband Breitbandkommunikation e.V. (BREKO) setzt auf effizienten Breitbandausbau in  kooperativen Geschäftsmodellen mit Kommunen, Stadtwerken und regionalen Netzbetreibern. Auf dieser Basis können die hohen Investitionskosten für den Netzausbau gesenkt und unterversorgte Gebiete mit Glasfaser erschlossen werden.

Der Verband kritisiert hingegen die Vorgehensweise der Deutsche Telekom, die den Netzausbau zunehmend taktisch motiviert betreibt und dabei den Wettbewerb gezielt behindert. Der BREKO ruft den Bonner Konzern daher dazu auf, den Breitband-Ausbau in Deutschland bedarfsgerecht zu gestalten – und nicht als strategisches Instrument zur Verhinderung von Wettbewerb.

Hintergrund: Die im BREKO zusammengeschlossenen Festnetz-Wettbewerber des Ex-Monopolisten melden derzeit immer häufiger Konfliktfälle beim VDSL-(Vectoring-)Ausbau. In immer mehr Fällen gibt die Deutsche Telekom ausgerechnet dann den Ausbau bestimmter Gebiete bekannt, wenn dort bereits ein Wettbewerber aktiv ist beziehungsweise selbst einen Ausbau angemeldet hat. Zwar ist der parallele Einsatz von VDSL an einem Kabelverzweiger (KVz) durchaus möglich – wenn auch bislang die absolute Ausnahme –, rechnet sich für zwei Anbieter aber in der Regel nicht. Zudem ist der Konflikt mit dem Start von VDSL Vectoring absehbar, denn die Vectoring-Technik kann bekanntermaßen nur von einem Carrier betrieben werden.

Die Deutsche Telekom erklärt sich zudem in vielen Fällen nicht dazu bereit, eine ganze Gemeinde oder Region mit VDSL zu versorgen, sondern sucht sich vielmehr nur die besonders lukrativen Kabelverzweiger – in deren Einzugsgebiet viele Menschen wohnen – heraus. Der (unlukrative) Rest der Gemeinde schaut dann in puncto Breitband einerseits in die Röhre. Andererseits lohnt es sich für alternative Carrier ohne Einbezug auch der „attraktiven“ KVz nicht mehr, das gesamte Gebiet zu erschließen. „Das Rosinenpicken der Telekom boykottiert den Breitband-Ausbau in ländlichen und unterversorgten Gebieten“, kritisiert BREKO-Geschäftsführer Dr. Stephan Albers. „Statt eines taktischen Ausbaus sollte der Konzern bedarfsgerecht – und damit für die Menschen – ausbauen!“

So hatte sich das BREKO-Mitgliedsunternehmen RhönEnergie aus dem hessischen Fulda dazu entschlossen, den Ort Hosenfeld mit 20 Kabelverzweigern mit VDSL zu versorgen und stellte entsprechende Ausbau-Anträge bei der Deutschen Telekom. Kurz darauf meldete sich das Bonner Unternehmen jedoch bei der Gemeinde und teilte mit, es werde insgesamt 5 Kabelverzweiger bis Mitte 2014 selbst mit VDSL erschließen.

Immerhin: In diesem Fall wird das BREKO-Unternehmen sich durch diese taktische Maßnahme der Telekom nicht abschrecken lassen, sondern dennoch alle 20 Kabelverzweiger in Hosenfeld sowie rund 200 weitere in der Region mit Glasfaser anbinden und den Menschen in den betreffenden Gemeinden Highspeed-Breitband-Anschlüsse zur Verfügung stellen. Jens Schilling, bei RhönEnergie verantwortlich für das Thema Breitband-Ausbau, kommentiert: „Die Telekom sollte lieber ihren selbst gesetzten Zeitplan in der Stadt Fulda halten und den dort geplanten VDSL-Ausbau abschließen, als den Ausbau der RhönEnergie in deren Ausgebieten gezielt zu torpedieren.“