Brennholz: Kriminelle nutzen die Entwicklung aus
Angst vor Versorungsengpass: Holznachfrage auf Rekordhoch, „Habeck als bester Vertriebler“, doch Brennholz: Kriminelle nutzen die Entwicklung aus. Zu keinem Zeitpunkt innerhalb der letzten 12 Monate suchten mehr Nutzer auf Google nach „Brennholz“, als aktuell. Die steigenden Öl- und Gaspreise sowie die Angst vor einem Versorgungsengpass machen Holz begehrt, doch die Entwicklung treibt mitunter auch seltsame Blüten.
„Robert Habeck ist zurzeit unser bester Vertriebler“, wie Marlon Mertz, seines Zeichens Geschäftsführer von Holz Harry, unlängst äußerte. So gebe es aktuell eine nie da gewesene Flut an Bestellungen. Ein Mitbewerber berichtet unterdessen davon, dass es aktuell 40 bis 50 Bestellungen am Tag gebe, während es vor kurzem noch 2 bis 3 pro Woche gewesen seien. Immer mehr Bürger decken sich mit Brennholz ein, die Empfehlung seitens des von Habeck geführten Ministeriums, sich (v.a. „Betreiber von kritischer Infrastuktur“) mit Notstrom-Aggregaten einzudecken, dürfte einen nicht unwesentlichen Einfluss gehabt haben.
Die atuelle Entwicklung lässt den Preis nicht unbeeindruckt. So stiegen die Erzeugerpreise der Produkte des Holzeinschlags aus den Staatsforsten binnen eines Jahres um 34,5 Prozent an. Noch deutlich dramatischer der Preis pro Tonne Holzpellets: Lag er im Januar 2021 noch bei 238,05 Euro, liegt der Preis aktuell bei 431,56 Euro.
Während viele – insbesondere jene, die ohnehin knapp bei Kasse sind – unter der Situation leiden, konnten Börsianer mit Holz-Investments ihr Portfolio zumindest etwas stabilisieren. So büßte der iShares Global Timber & Forestry ETF, welcher Unternehmen im Holz- und Forstsektor bündelt, im 12-Monats-Rückblick lediglich 2,9 Prozent an Wert ein (DAX: Minus 18,2 Prozent). In den letzten 3 Jahren legte besagter ETF hingegen sogar um 32,5 Prozent zu, wohingegen beim deutschen Leitindex lediglich ein Plus von 1,4 Prozent steht.
Die enorme Nachfrage nach Holz ruft jedoch auch kriminelle Akteure auf den Plan. Ein Beispiel: der Fake-Shop „Schiltach Brennholz“. Interessenten bezahlen dort das vermeintliche Holz im Voraus, welches sie allerdings nie erhalten.
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