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China: Hunderte südkoreanische Christen ausgewiesen

 

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China: Hunderte südkoreanische Christen ausgewiesen · Kommunistische Regierung strebt nach stärkerer Überwachung religiöser Gruppen  (Open Doors, Kelkheim) – Im vergangenen Jahr wurden hunderte südkoreanische Christen, die im Nordosten Chinas lebten, in ihr Heimatland zurückgeschickt. Beobachter nehmen an, dass diese Maßnahme der Behörden in Zusammenhang mit den Bestrebungen der chinesischen Regierung steht, religiöse Aktivitäten in Zukunft stärker zu überwachen.Machterhalt durch Kontrolle

Bereits im September 2016 wurden neue Bestimmungen hinsichtlich der Ausübung von Religion veröffentlicht, die am 1. Februar 2018 in Kraft treten sollen. Die kommunistische Führung des Landes will möglichst alle ausländischen Einflüsse unterbinden, um die eigene Macht zu wahren. Auf dem Parteikongress der Kommunistischen Partei bekräftigte Staatspräsident Xi Jinping die Absicht der Regierung, weiterhin „den Grundsatz aufrechtzuerhalten, dass Religionen in China in ihrer Ausrichtung chinesisch sein müssen“.

Bild: Grenzfluss Yalu zwischen China und Nordkorea (Bildquelle: WWM)
Das Streben der Regierung nach Kontrolle des religiösen Lebens wird zum einen auf die Ausbreitung eines extremistischen Islam zurückgeführt, zum anderen aber auch auf die schnell wachsende Zahl der Christen im Land. Schätzungen zufolge gibt es in China mehr Christen als Mitglieder der kommunistischen Partei; manche Beobachter gehen davon aus, dass sich die Zahl der Christen bis 2030 mehr als verdoppeln wird.

Christliche Kirchen vielfach unter Druck

Unter den Ausgewiesenen befinden sich viele Pastoren, was dazu geführt hat, dass Kirchen geschlossen wurden. Wie die südkoreanische Tageszeitung Korea Herald berichtete, gibt es in Changchun, der Hauptstadt der Provinz Jilin, keine einzige südkoreanische Kirche mehr. Ebenfalls betroffen sein könnte die Hilfe für Flüchtlinge aus Nordkorea, in der sich einige südkoreanische Christen engagieren.

Auf dem Weltverfolgungsindex 2017 von Open Doors steht China auf Platz 39 unter den Ländern, in denen Christen wegen ihres Glaubens am stärksten verfolgt werden. Zwar garantiert die Verfassung Religionsfreiheit, in der Realität sieht es jedoch oft anders aus. Während offene Gewalt eher selten ist, weil die Behörden negative Reaktionen internationaler Medien fürchten, werden christliche Gemeinden durch Überwachung und Einschränkungen unter Druck gesetzt. Vereinzelt werden christliche Versammlungen gestört oder aufgelöst. Besonders hart trifft es christliche Konvertiten mit muslimischem oder buddhistischem Hintergrund, die nicht nur von ihrem sozialen Umfeld bedrängt werden, sondern als Angehörige ethnischer Minderheiten auch besonders im Visier der Behörden stehen.

Quelle: World Watch Monitor, Open Doors