Corona: Die „Heinsberg-Studie“ und ihre Ergebnisse
Corona: Die „Heinsberg-Studie“ und ihre Ergebnisse · 5. Mai 2020 · Die Gemeinde Gangelt in Nordrhein-Westfalen war einer der ersten Hotspots der Corona-Pandemie in Deutschland. Jetzt haben Forscher die Ergebnisse ihrer dort durchgeführten und schon im Vorfeld vieldiskutierten „Heinsberg“-Studie veröffentlicht. Demnach haben oder hatten in Gangelt bereits 15 Prozent der Einwohner eine Infektion mit Sars-CoV-2 – das ist das Fünffache der offiziell gemeldeten Fallzahlen. Die Sterblichkeit unter den Infizierten liegt bei 0,37 Prozent – diese Todesrate ist deutlich niedriger als bisher weltweit allein aufgrund der gemeldeten Fälle geschätzt – auch das weist auf eine hohe Dunkelziffer von Infizierten hin.
Wenn es um Durchseuchungsraten, die Letalität des Coronavirus oder die Ansteckungsgefahr geht, haben bisher alle Regionen und Länder das gleiche Problem: Weil längst nicht alle Verdachtsfälle getestet werden und auch systematische Stichprobentests fehlen, bleibt ein Teil der mit Sars-CoV-2 infizierten Personen unerkannt. Wegen dieser Dunkelziffer lassen sich wichtige Kennzahlen der Epidemie, darunter auch die Todesrate unter den an Covid-19 Erkrankten bislang nur grob abschätzen.