Veranstaltungen

„DA IST MEHR FÜR SIE DRIN!“

HLSiegel
Infostand von Frauenbüro und DGB zum Thema ENTGELTGLEICHHEIT am Freitag, den 20. März, 11 bis 15 Uhr in der Fußgängerzone

Mit einem Informationsstand in der Fußgängerzone machen am kommenden Freitag das Lübecker Frauenbüro und der DGB Schleswig-Holstein Ost gemeinsam auf die noch immer bestehende ungleiche Bezahlung zwischen Frauen und Männern aufmerksam.Denn am Freitag, dem 20. März, ist der bundesweite „Equal Pay Day“, der auf die in Deutschland noch immer besonders deutliche Gehaltsdiskrepanz bei Frauen und Männern hinweist.

Der Termin des 20. März markiert den Zeitraum, den Frauen in Deutschland über das Jahresende hinaus arbeiten müssen, um auf das Vorjahresgehalt ihrer männlichen Kollegen zu kommen.

Bundesweit gibt es ein breites Aktionsbündnis aus Wirtschaftsverbänden und Frauenorganisationen**, um gemeinsam den Abbau von Lohnunterschieden zwischen Frauen und Männern voran zu bringen. Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend fördert ebenfalls die Durchführung des „Equal Pay Days“.

In Lübeck machen Frauenbüro und DGB, unterstützt vom BPW, Gruppe Lübeck, auf die Lohnunterschiede zwischen Frauen und Männern aufmerksam, die seit Jahren nahezu unverändert bei 23 Prozent liegen. Deutschland bildet damit eines der Schlusslichter in der Europäischen Union, in der Frauen nach den jüngsten Statistiken 17% weniger verdienen als ihre männlichen Kollegen.

Der Lübecker Infostand informiert am kommenden Freitag zwischen 11 und 15 Uhr die Lübeckerinnen und Lübecker und ermuntert mit dem Satz „Da ist mehr für Sie drin!“, die Gehaltsunterschiede nicht länger hinzunehmen.

„Lohnunterschiede sind auf eine Vielzahl von Ursachen zurückzuführen,“ erläutert Elke Sasse vom Lübecker Frauenbüro. Wesentlich sei hierfür:

dass typische Frauenberufe schlechter bezahlt werden als Berufe, die traditionell vor allem von Männern ausgeübt werden dass Frauen seltener in gut bezahlten Führungspositionen vertreten seien und über weniger Berufsjahre verfügen – was sich negativ auf ihre Gehaltsentwicklung auswirkt dass bestehende Rollenbilder noch immer die Aufgabenverteilung in den Familien und das Berufswahlverhalten beeinflussen – was sich wiederum beim Einkommen niederschlägt.

Gleichstellungsbeauftragte Elke Sasse spricht eine weitere soziale und wirtschaftliche Folge des Lohngefälles an: „Entgeltungleichheit ist einer der wesentlichen Gründe für vermehrte Altersarmut von Frauen. Diese abzubauen und möglichst zu verhindern, fordert zum einen der grundgesetzliche Gleichstellungsauftrag, zum anderen aber auch der kommunale Haushalt.“

+ + +

*Hintergrund zum Equal Pay Day:
2008 wurde der Equal Pay Day, der internationale Aktionstag für Entgeltgleichheit zwischen Männern und Frauen auf Initiative des BPW Germany erstmals in Deutschland durchgeführt. Entstanden ist der „Tag für gleiche Bezahlung“ in den USA. Initiatorinnen waren die amerikanischen Business and Professional Women (BPW/USA), die 1988 die „Red Purse Campaign“ ins Leben riefen, um auf die bestehenden Lohnunterschiede hinzuweisen.

Diesen Gedanken griff der BWP Germany 2007 zur Halbzeit des Europäischen Jahres der Chancengleichheit auf und startete die Initiative Rote Tasche, aus der heraus die Idee für die bundesweite Einführung des Equal Pay Day entstanden ist. Die roten Taschen stehen für die roten Zahlen in den Geldbörsen der Frauen.

Bei der deutschen Premiere des Equal Pay Day 2009 nahmen bundesweit 6.000 Frauen und Männer an rund 40 Aktionen und Veranstaltungen in 25 Städten teil. Auch in deutschen und ausländischen Medien fand das Thema große Beachtung: innerhalb von zwei Monaten um den Aktionstag erschienen über 1000 Beiträge in einer Gesamtauflage von 24 Millionen Zeitungen und Zeitschriften.

Daten, Fakten , Verhandlungstipps und umfangreiches Recherchematerial zu Entgeltgleichheit und zum Equal Pay Day unter www.equalpayday.de

**Hintergrund-Info über die Mitglieder des bundesweiten Aktionsbündnisses:

das Frauennetzwerk Business and Professional Women (BPW) www.bpw-germany.de die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) www.arbeitgeber.de
der Deutsche Frauenrat (DF), www.frauenrat.de
der Verband deutscher Unternehmerinnen (vdu), www.vdu.de und die Bundesarbeitsgemeinschaft der kommunalen Frauenbüros und Gleichstellungsstellen (BAG), www.frauenbeauftragte.de