Das „7- Türme- Gericht“, die MuK und ich
Text:Tina Zarniko – Fotos: Wolfgang Freywald
Es ist schon erstaunlich, dass in Zeiten von McDonalds, Burgerking, Subway und Co. tatsächlich noch der „wahre“ Genuss geschätzt wird. Ich gebe zu, dass mir dies, als Laien-Gourmet, bisher verborgen blieb. Am gestrigen 23.03.09, bei der diesjährigen Vorstellung der 17 verschiedenen „7-Türme-Gerichte“ in der MuK, organisiert von dem DEHOGA, wurde ich eines Besseren belehrt!Ich liebe es, gut essen zu gehen, aber was mir und den fast 600 prominenten Gästen gestern abend in der Lübecker Musik- und Kongresshalle geboten wurde, überstieg sicherlich so manche kühnsten Erwartungen.
Ein Zusammenspiel der unterschiedlichsten gastronomischen Betriebe Lübecks, die mit ihren Gerichten sowohl den Augen, als auch den Gaumen schmeichelten, gepaart mit der altbewährten Untermalungsmusik von Egon Böttcher und den zahlreichen Gesprächen liess den Abend zu einem unvergesslichen Erlebnis werden.
Ich muss schon sagen: Ich war und bin nach wie vor begeistert!
Mir, als Lokalpatriotin, gefiel besonders das Kriterium, das der Hauptbestandteil der verwendeten Zutaten aus Produkten der Region bestand. Sozusagen „Köstlichkeiten AUS Lübeck FÜR Lübeck“.
Ich hatte die Gelegenheit, mich mit Henning Raht, Manager für Restaurants und Bars des Radisson SAS Senatorhotels, zu unterhalten. Dieser gab sich bescheiden und sagte: „Wir sehen uns hier nicht als Konkurrenten. Jedes Restaurant hat seine Gäste und es ist schön, so entspannt nebeneinander und miteinander zu arbeiten.“
Ich probierte die Medaillons vom Rinderrücken unter einer Kräuterkruste mit Risotto und fragte mich natürlich, nach welchen Gesichtspunkten ein solches Gericht zusammengestellt und für dieses Event ausgewählt wurde.
Henning Raht: „Wir wollten ein Gericht präsentieren, dass die Gäste „verstehen“. Sie sollen nicht erst im Französisch-Wörterbuch nachschlagen müssen, was sich vor ihnen auf dem Teller befindet.“
Fantastisch! Endlich jemand der begreift, dass es zwischen dem BigMac und der Crème Brulée noch eine Ebene gibt.
Natürlich stehen auch die anderen „7-Türme-Gerichte“ dem Radisson in nichts nach. Jeder Betrieb überzeugt auf seine Weise und schenkt Lübeck mit dieser Aktion ein kulinarisches Erlebnis der besonderen Art. Daraus ergibt sich für mich allerdings ein Problem: Wo soll man bloß zuerst einkehren? Mich hat der Abend jedenfalls auf ganzer Linie überzeugt und ich bin fest entschlossen, so manch ein 7-Türme-Gericht in den verschiedene Restaurants zu geniessen!
Also, liebe Freunde, Lübecker und Gäste: Es wird Zeit, mal wieder richtig schön zu schlemmen und schöne Abende bei Kerzenschein und leckerem Essen zu genießen. Ich wünsche guten Appetit!