DB legt Gutachten zu Fehmarnsundbrücke vor
(Hamburg) Die 50 Jahre alte Fehmarnsundbrücke muss für die künftigen Verkehrsbelastungen nach Eröffnung der Festen Fehmarnbeltquerung mindestens ertüchtigt werden. Das ist das Fazit der Nachrechnung für die zukünftigen Belastungen der Fehmarnsundbrücke, das die Deutsche Bahn heute auf der 8. Sitzung des Dialogforums Feste Fehmarnbeltquerung in Oldenburg (Holstein) vorstellte. Im Rahmen der geplanten Elektrifizierung der Schienenanbindung zur Festen Fehmarnbeltquerung muss auch der Abschnitt über die Fehmarnsundbrücke mit einer Oberleitung ausgerüstet werden. Diese Ausrüstung erfordert den statischen Nachweis der Kräfte aus der Oberleitungsanlage in das bestehende Brückenbauwerk.
Hierfür wurde von der Deutschen Bahn eine mehrstufige Nachrechnung der Fehmarnsundbrücke durchgeführt. Dieses Nachrechnungsverfahren beinhaltet u.a. einen Belastungstest, der im Jahr 2010 durchgeführt wurde.
Diese Nachrechnung berücksichtigt die nach Inbetriebnahme der Festen Fehmarnbeltquerung prognostizierte Verkehrsbelastung auf Straße und Schiene. Erwartet werden täglich 118 Züge und 17.700 Fahrzeuge auf der Fehmarnsundbrücke. Für die Belastungen durch den Straßenverkehr mussten in der Nachrechnung die aktuellen Grundlagen aus dem DIN-Fachbericht angesetzt werden. Gegenüber der Ursprungsstatik für die Brücke aus dem Jahre 1963 sind heute höhere Lastansätze in der Nachrechnung zu berücksichtigen. Für die Belastungen durch den Schienenverkehr sind ebenfalls die aktuellen Richtlinien für die Nachrechnungen zu berücksichtigen. Der lange Weg der Überprüfung war in mehrere Schritte und Berechnungstiefen aufgeteilt. Die Ergebnisse sind in einem komplexen Prozess ermittelt, verfeinert und überprüft worden.
Die Überprüfung der Fehmarnsundbrücke ergab, dass das vorhandene Bauwerk für die prognostizierten erhöhten Belastungen durch den Straßen- und Schienenverkehr nach Eröffnung der Festen Fehmarnbeltquerung zumindest ertüchtigt werden muss. Derzeit laufen Gespräche zwischen Land, Bahn und Bund über die nächsten Schritte. Hierbei geht es um die Finanzierung und Abstimmung der erforderlichen Variantenuntersuchungen.
An der Aussage, dass der eingleisige Abschnitt der Fehmarnsundbrücke für die prognostizierten Zugzahlen in der Fahrplangestaltung kein Problem darstellt, hat sich nichts geändert.