Deutsche Marine – Pressemeldung: Erster Crew-Wechsel beim Einsatz- und Ausbildungsverband der Deutschen Marine
Autoren: Tobias Engfer, Lasse Roth, Alexander Gatzsche, Deutsche Marine Fotos: Sebastian Fuhrmann und Alexander Gatzsche, Deutsche Marine
Glücksburg -Teneriffa / Flensburg – Am heutigen Freitag findet nach sechs Wochen der erste Crew-Wechsel beim diesjährigen Einsatz- und Ausbildungsverband (EAV) der Deutschen Marine statt. Auf der spanischen Kanareninsel Teneriffa verlässt der erste Törn Offiziersanwärter die Fregatte „Sachsen“ sowie den Einsatzgruppenversorger „Frankfurt am Main“. Er wird vom zweiten Törn abgelöst, der nun sein seemännisches Praktikum auf den Schiffen des Verbandes beginnt.
Teilnahme an weltgrößtem Uboot-Jagdmanöver
Die Offiziersanwärter sollen während ihrer Zeit beim EAV alle Abschnitte eines Marineschiffs kennenlernen. Sie werden von erfahrenen Offizieren und Unteroffizieren angeleitet, um umfassende Einblicke in die sogenannten Hauptabschnitte Nautik, Schiffstechnik und Operation zu erhalten. Der Gefechtsdienst an Bord bildet einen Schwerpunkt des Praktikums, darunter fällt auch die Schiffssicherung. Diese beinhaltet die Bekämpfung von Wassereinbrüchen und Feuer an Bord. Auch umfangreiche Rettungsmanöver wie zum Beispiel „Mann über Bord“ kommen nicht zu kurz. Im Februar dieses Jahres nahm der EAV an dem weltgrößten Uboot-Jagdmanöver „Noble Manta“ teil. Diese Übung der NATO findet jährlich in den Gewässern südöstlich von Sizilien, im linischen Meer, statt. Der Einsatz- und Ausbildungsverband (EAV) ist – wie der Name sagt – nicht nur für die Ausbildung der Offiziersanwärter da, sondern ist auch ein Einsatzverband. Er kann bei Bedarf jederzeit zu einem militärischen Einsatz herangezogen werden. Zum EAV gehört außerdem die Fregatte „Lübeck“, die sich zurzeit noch in einem italienischen Hafen für Reparaturarbeiten befindet. Anfang März soll sie wieder zum Verband stoßen.
EAV fährt Richtung Südamerika
Belohnt werden die Offiziersanwärter und Stammbesatzungen – insgesamt sind das rund 600 Männer und Frauen – für die harte Ausbildung mit dem Besuch zahlreicher Häfen. Der erste Törn war unter anderem im südenglischen Portsmouth, der portugiesischen Hauptstadt Lissabon und auf Teneriffa. Den zweiten Törn führt es zunächst an der afrikanischen Küste entlang, um anschließend über den Atlantik nach Südamerika zu fahren. Dort werden zum Beispiel die Häfen von Salvador da Bahia in Brasilien und Fort de France auf Martinique angelaufen. Doch auch in den warmen Gefilden steht die Ausbildung der Offiziersanwärter im Fordergrund. Deshalb ist auch dort die Teilnahme an einem internationalen Manöver mit dem Namen „Unitas Gold“ vorgesehen. Es steht unter Führung der US-Amerikaner vor der Küste Floridas. Im April ist der zweite und letzte Törn-Wechsel vorgesehen. Die Schiffe des EAV werden am 13. Juni in ihren Heimathäfen zurückerwartet.
Rückkehrer beginnen Lehrgang an Marineschule
Die jetzt heimkehrenden 72 Offiziersanwärter – darunter zehn Frauen – beginnen an der Marineschule Mürwik (MSM) den sogenannten Offizierlehrgang Truppendienst. Diesen Ausbildungsabschnitt haben die 72 Offiziersanwärter des zweiten Törns – unter ihnen elf Frauen – gerade erfolgreich abgeschlossen. An der MSM in Flensburg werden die Offiziersanwärter unter anderem in Führungslehre, Nautik und Englisch unterrichtet. Bevor es im Herbst für die jungen Marinesoldaten ins Studium an eine der beiden Universitäten der Bundeswehr in Hamburg und München geht, werden sie noch Truppenpraktika absolvieren. Danach tauschen sie für drei bis vier Jahre die Uniform gegen zivile Kleidung, um sich ganz dem Studium widmen zu können. Nach ihrem Abschluss werden sie als junger Leutnant beziehungsweise Oberleutnant zur See in die Flotte zurückkehren – als gut ausgebildete Vorgesetzte ihre militärische Karriere starten.