Deutsche Marine – Wir vermitteln Gesprächspartner: Marineverband zu Besuch auf Curaçao (Niederländische Antillen)
Autor: Florian Mitschka Fotos: Deutsche Marine
Glücksburg – Curaçao – Die Insel Curaçao, die zu den Niederländischen Antillen gehört, ist das nächste Ziel des Einsatz- und Ausbildungsverbandes (EAV) der Marine. Am Donnerstag, 26. März, laufen die Fregatten „Sachsen“ und „Lübeck“ sowie der Einsatzgruppenversorger „Frankfurt am Main“ in den Hafen der Inselhauptstadt Willemstad ein. Nach einer kurzen Verschnaufpause geht es am 30. März weiter Richtung Ostküste der USA, wo zahlreiche Manöver mit anderen Marinen auf den Verband warten.
An Bord der drei Schiffe befinden sich Soldaten aus nahezu allen Bundesländern. Wir bieten interessierten Journalisten die Möglichkeit, Telefoninterviews mit einigen Marineangehörigen aus ihrer Region zu führen. Wie sieht der Bordalltag aus, was sind die Besonderheiten der Aufgabe oder ganz persönliche Eindrücke von der anderen Seite des Atlantiks? Gerne stellen wir den Kontakt her.
Kurzporträts möglicher Interviewpartner
1. Die Kölnerin Obermaat Melanie Baum (21) erlebt gerade ihre erste große Seereise. Sie ist seit 2007 bei der Marine und ist nun Rechnungsführergehilfin an Bord der Fregatte „Sachsen“. Sie liebt die abwechslungsreiche Arbeit an Bord, was sie auch dazu bewogen hat zur Marine zu gehen.
2. Alexander Timpf ist der Erste Waffenleitoffizier (I WLO) auf der Fregatte Sachsen. Der 28-jährige Oberleutnant zur See kommt aus Hörstel bei Münster i.W. Ursprünglich war er 2002 Wehrpflichtiger bei der Luftwaffe, um sich dann für die Laufbahn der Marineoffiziere zu entschieden. Nach seinem Truppenpraktikum war dem gebürtigen Westfalen klar, dass er auf Fregatten fahren will. Im Anschluss an sein Studium der Betriebswirtschaftslehre und zahlreichen Lehrgängen kam er 2008 auf die Fregatte „Sachsen“. Dort ist er zur Zeit als Waffenleitoffizier für den Einsatz aller schiffseigenen Überwasserwaffen verantwortlich.
3. Hauptbootsmann Marc Messerschmidt, gelernter Bäcker aus Wermelskirchen bei Remscheid, ist einer von vier Portepeeunteroffizieren in der Marine, die Schiffe als fahrendere Wachoffiziere führen dürfen. Der 32-Jährige ist an Bord der Signalmeister und somit zuständig für Kommunikation mit Licht-, Flaggen- und Sprechfunksignalen. Eine Arbeit an Land konnte ihn nie zufrieden stellen. Somit ist der zweifache Vater schon seit zehn Jahren bei der Marine. Zerstörer, Schnellboote und Minensuchboote waren dabei seine Arbeitsplätze, jetzt fährt er auf der Fregatte „Sachsen“. Wenn es nach Marc Messerschmidt geht, dann wird er auch nicht so bald von Bord gehen.
4. Obergefreiter (OA) Erik von Rüsten ist Offizieranwärter an der Marineschule Mürwik. Er absolviert gerade seine praktische Ausbildungsphase im EAV. Der 22jährige Soldat kommt aus Sechselberg, Baden-Württemberg. Nach einem Schülerpraktikum bei der Bundeswehr stand für ihn fest, dass er Offizier werden wollte. Die weltweiten Seefahrten reizten ihn besonders und somit bewarb er sich bei der Deutschen Marine.
Hintergründe zum Einsatz- und Ausbildungsverband.
Der EAV dient der Ausbildung von Offiziersanwärtern der Deutschen Marine. Sie sollen auf den Schiffen alle Abschnitte an Bord kennenlernen. Die Männer und Frauen werden von erfahrenen Offizieren und Unteroffizieren angeleitet, um umfassende Einblicke in die sogenannten Hauptabschnitte Nautik, Schiffstechnik und Operation zu erhalten. Der Gefechtsdienst an Bord bildet einen Schwerpunkt der Ausbildung, darunter fällt auch die Schiffssicherung. Diese beinhaltet die Bekämpfung von Wassereinbrüchen und Feuer an Bord. Auch umfangreiche Rettungsmanöver wie zum Beispiel „Mann über Bord“ kommen nicht zu kurz. Der Einsatz- und Ausbildungsverband ist nicht nur für die Ausbildung der Offiziersanwärter da, sondern auch – wie der Name sagt – ein Einsatzverband. Er kann bei Bedarf jederzeit zu einem militärischen Einsatz oder zu Manövern abgerufen werden. Zum diesjährigen EAV gehören die Fregatten „Sachsen“ und „Lübeck“ sowie der Einsatzgruppenversorger „Frankfurt am Main“. Rund 600 Marineangehörige – darunter 72 Offiziersanwärter befinden sich an Bord. Am 13. Juni werden die Schiffe in ihren Heimathäfen Wilhelmshaven und Kiel zurückerwartet.