Deutsch-Skandinavische Jugend-Philharmonie in Lübecker MuK
Samstag, 6.1.07, 20:00
Eintritt: ¤ 21,50 / ¤ 17,50 / ¤ 13,50
Vorverkauf über tips & tickets (04 51 / 7 90 44 00) und alle bekannten Vorverkaufstellen sowie T 04 51 / 3 96 88 42Über den Jahreswechsel gilt für den Musikernachwuchs des Ostseeraums die Deutsch-Skandinavische Orchesterwoche. Das Orchester, das sich jährlich am 27.12. in Berlin zusammenfindet, umfaßt knapp 100 junge Musiker aus bis zu 16 Nationen. Eine anstrengende Probenphase steht an, und die Arbeitsphase mündet in die Höhepunkte der traditionellen Konzerte: das Werkstattkonzert im DaimlerChrysler Atrium (3.1.07, 19:30) und das Abschlußkonzert im großen Saal der Philharmonie (4.1.07, 20:00).
Weiter sind herausragende Mitglieder des Orchesters zum Neujahrskonzert Junger Solisten von den Nordischen Botschaften eingeladen (5.1.07, 19:30). Am 6.1.07 gastiert das Orchester zum zweiten Mal dort, wo es aufgrund seiner Zusammensetzung und seiner Programme hingehört: an der Ostsee. Die Lübecker MuK bietet als größter Konzertsaal Norddeutschlands ein passendes Ambiente; zumal dann, wenn man gerade aus der mit 2.000 Gästen gefüllten Berliner Philharmonie kommt. Lübeck soll, so Manager Dr. Axel Bruch aus Stockelsdorf, als fester Spielort etabliert werden. „Die Hansestadt wäre als kulturelle Metropole des Ostseeraumes ein idealer Gastgeber für unsere Musiker, selbst eine Elite des Ostseeraumes,“ so Dirigent und Gründer des Orchesters Andreas Peer Kähler. „In Lübeck führen viele Fäden zusammen, mit denen auch unsere Pakete geschnürt sind.“ Daß Bürgermeister Bernd Saxe gemeinsam mit dem finnischen Botschafter René Nyberg, dem Regierenden Bürgermeister von Berlin Klaus Wowereit und dem Baltic-Sea-Forum eine Schirmherrschaft über die nunmehr 31. Deutsch-Skandinavische Orchesterwoche übernommen hat, sieht der gebürtige Heikendorfer als Bestätigung seiner langjährigen Arbeit in der Zusammenführung junger Musiker. Die wohlwollende Zustimmung bleibt so auch nicht aus. „Das Projekt ist für Lübeck als südliches Ostseezentrum erstklassig passend und jeder Unterstützung würdig,“ unterstrich Björn Engholm vor einem Jahr das Debut des Orchesters in der Lübecker MuK. Nicht als Konkurrenz, sondern als Ergänzung des Kulturlebens sieht GMD Roman Brogli-Sacher die gemeinnützige Arbeit der Deutsch-Skandinavischen Jugend-Philharmonie, der das Orchester zur Sitzprobe am 6.1.07 persönlich begrüßen wird. Die Lübecker Philharmoniker gehen ein hohes Risiko ein, indem sie den Jungphilharmonikern beinahe ihr gesamtes Reservoire an Schlaginstrumenten zur Verfügung stellt, die sie an den beiden Folgetagen für ihre eigenen Konzerte benötigen. Die erlesene Reihe lebenswichtiger Förderer ist lang, angefangen beim Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, dem Finnland-Institut in Deutschland oder dem finnischen Honorarkonsulat in Lübeck über Rotary, den Lübecker Orchesterfreunden bis hin zu Einzelhändlern wie Colibri, JessenLenz, Per Tutti und Wohnsinn, die sich schon lange um das regionale Kultursponsoring bemühen.
Das ausgefallene Programm spricht nicht nur einen elitären Kreis an. „Schostakowitsch muß live gehört werden,“ so Arne „the voice“ Müller, Musiklehrer in Stockelsdorf und Andreas „the hammer“ Buhrmann, Zimmermann in Bad Schwartau und Kenner der Szene aus einem Munde. Die 5. Symphonie dieses bedeutendsten Symphonikers des 20. Jahrhunderts drückt die geheimen Gedanken der sowjetischen Bevölkerung während der stalinistischen Säuberungswellen aus – ein großes Werk voller Angst und Brutalität, eine gewaltige Fratze, die Hitchcock nicht besser hätte verfilmen können. Den skandinavischen Schwerpunkt bilden Werke von Sibelius: Eröffnet wird das Konzert durch die berühmte „Finlandia“ eine symphonische Dichtung zum Anschnallen. Es folgt der „Schwan von Tuonela“ ein ruhigeres Stück, das der Schwan jedoch nicht überlebt. Den Höhepunkt bildet das Jazz-Bigband Arrangement von „Lemminkäinen zieht heimwärts“ ein Auftragswerk, das zwei Tage zuvor in der Berliner Philharmonie uraufgeführt wird.









