Die Bedürfnisse der Pendler müssen im Mittelpunkt stehen!
DGB-Stadtverband Lübeck · Die Bedürfnisse der Pendler müssen im Mittelpunkt stehen! Die Pendler brauchen einen starken HVV und keine Schmalspur-Bahn. Die Gewerkschaften werden die Debatte weiter führen, ob eine Erweiterung des HVV bis nach Lübeck eine zukunftsfähige Lösung vieler Verkehrsprobleme ist. „Weder ein Minister noch die Arbeitgeber entscheiden allein darüber, was gut für die vielen Menschen in Lübeck und Umgebung ist, die täglich zu ihrer Arbeitsstelle pendeln. Es ist absurd, dass es immer noch keinen gemeinsamen Nord-Tarif für Bus und Bahn gibt. Auch ein Azubi-Ticket würde helfen, Bewerber und Angebot besser zusammenzubringen.“, erklärte DGB-Stadtverbandsvorsitzender Sven Quirder. Eine Monatskarte für die Strecke Lübeck – Hamburg kostet derzeit im Abo 225 Euro, während für die ProfiCard, die Beschäftigte im HVV-Tarifgebiet über ihre Arbeitgeber beziehen können, nur knapp die Hälfte dieses Betrages für den Gesamtbereich fällig werden. „Kein Wunder, dass viele Pendler aus Lübeck jeden Morgen mit dem Auto zum Bahnhof nach Reinfeld fahren, um dort im HVV-Gebiet in den Zug nach Hamburg zu steigen. Tarifgrenzen müssen sich an den Bedürfnissen der Menschen orientieren. Vielleicht sollten der Minister und alle die den Beitritt Lübecks zum HVV ablehnen mal morgens auf dem Bahnhof mit denen sprechen, die davon betroffen sind.“, so Quirder weiter. Es sei für die Lübeckerinnen und Lübecker nicht nachvollziehbar, dass der Kreis Steinburg wie selbstverständlich in den Hamburger Verkehrsverbund (HVV) dürfe, Lübeck aber nicht.
Auf der Strecke nach Hamburg drohe zudem die Gefahr, dass private Billigheimer auf die Schiene kommen und die Qualität und Arbeitsbedingungen verschlechtern: Die Landtags-FDP hatte jüngst Zweifel geäußert, dass die DB Regio den Zuschlag für das Ost-Netz mit den Lübeck-Strecken erhalten könne. Über die Vergabe der Strecken entscheidet der Landtag Anfang 2019.