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Die ersten Erdbeeren in Schleswig-Holstein sind da

De ersten Erdbeeren in Schleswig-Holstein sind da – Trotz verspätetem Saisonstart gute Ernte erwartet
Die Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein hat heute (29.05.) offiziell die
Erdbeersaison 2013 auf dem Betrieb von Eike Manthey in Blekendorf/Futterkamp
im Kreis Plön eröffnet. Kaum in einer Saison wurden die roten Beeren so
sehnlichst erwartet wie in diesem Jahr. Der Saisonstart ist rund 2 Wochen später
als im Vorjahr, das gilt nicht nur für Schleswig-Holstein, sondern auch für ganz
Deutschland. Schuld daran ist der lange Winter in diesem Jahr und die kühlen
Temperaturen im Mai. Claus Heller, Präsident der Landwirtschaftskammer,
betont: „Der zögerliche Saisonstart sagt nichts über den Ernteverlauf aus. Es
werden mit rund 10.000 t ähnliche Erntemengen wie im Vorjahr erwartet, die
Qualität der Früchte ist hervorragend. Die künftige Temperaturentwicklung wird
entscheiden, wie viele Früchte dem Markt zur Verfügung stehen“, so der
Präsident der Landwirtschaftskammer. Das Gros der Erdbeeren werde den
Verbrauchern allerdings erst im Juni und Juli zur Verfügung stehen.
Obstbauer Eike Manthey, der rund 50 ha Erdbeeren anbaut, fügt hinzu: „Noch
nie hatte ich so viel Zeit für die Saisonvorbereitung, wie in diesem Jahr. Die
Regenfälle der vergangenen Woche haben die Arbeiten auf den Feldern
verzögert, hatten aber den Vorteil, dass einige Felder jetzt nicht bewässert
werden müssen.“
Anders als beim Spargel hat die Erdbeersaison keinen Stichtag, wann sie
endet. Eher im Gegenteil, mit sogenanntem Frigo-Anbau versuchen einige
Betriebe die Erdbeersaison teilweise bis in den September hinein zu
verlängern. Dabei gilt, dass sowohl die ersten Früchte als auch die letzten
Früchte der Saison am Markt etwas mehr kosten als in der Hochsaison. Eine
sehr frühe Erdbeere ist die Sorte „Flair“. Gängigste Sorte in Schleswig-
Holstein ist nach wie vor die „Honeoye“.
Erdbeeranbau in Schleswig-Holstein
Rund 95 % der Betriebe verfrühen in Schleswig-Holstein ihren
Erdbeeranbau. Das sind rund 200 ha und 20 % der Gesamtanbaufläche. 15
ha stehen in Minitunneln und 800 ha im Freiland. Insgesamt liegt die
Anbaufläche nach Angaben des Statistikamtes Nord bei rund 1.000 ha und
die Zahl der Betriebe bei rund 80. Die größten Flächen liegen in den Kreisen
Herzogtum Lauenburg (250 ha), Plön und Ostholstein (250 ha).
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Kurze Wege durch Direktvermarktung
Der Vorteil der schleswig-holsteinischen Anbauer ist die Marktnähe: Kurze Transportwege
ermöglichen besondere geschmacksstarke Sorten und vor allem ein spätes Pflücken reifer
Früchte. Viele Erdbeeranbauer setzen auf die Direktvermarktung: In Hofläden oder
Verkaufswagen an verbrauchernahen Standorten bieten sie die Früchte pflückfrisch an. Auch
bei Eike Manthey in Futterkamp ist die Direktvermarktung ein wichtigstes Standbein. Wenn
die Früchte zahlreich an den Pflanzen hängen, setzt er – wie viele seiner Kollegen – auf
Selbstpflücken. Dann können die Verbraucher die leckeren Früchte selber ernten und
probieren. Gerade für Kinder ist dieses Naturerlebnis besonders wertvoll, da sie so hautnah
erleben und schmecken, wo die gesunden Nahrungsmittel wachsen.
Frühjahrsentwicklung und Folienschutz
Die Folienauflage zur Verfrühung der Erdbeeren erfolgte wie in anderen Jahren auch im
Februar. Die erste Märzwoche brachte mit frühlingshaften Temperaturen einen normalen
Saisonstart und die Pflanzen trieben an. Doch dann kam ein erneuter Wintereinbruch. Die
Temperaturen fielen bis auf -15 °C. Hinzu kam ein starker Ostwind. Zum Glück lagen die
Erdbeeren unter einer geschlossenen Schneedecke vor diesen Temperaturen geschützt. So
traten keine Frostschäden auf. Erst langsam kam im April das Frühjahr. Die Sonnenstrahlen,
gerade an der Ostsee in diesem Frühjahr reichlich, erwärmten den Boden unter der
Folienabdeckung, sodass die Erdbeeren schnell blühten. Anfang Mai gab es dann ein paar
wunderschöne Sonnentage, allerdings kam auch der Nachtfrost. Die Folien schützten die
Erdbeeren vor einem möglichen Blütenfrost. Weiter zeigte sich der Mai dann von seiner
guten Seite. Sonne und gerade genug Niederschlag brachten sehr zügiges Wachstum.
Reichlicher Niederschlag und kühle Temperaturen in der vergangenen Woche verzögern den
Saisonstart etwas, doch erste Früchte sind jetzt reif, wie die Landwirtschaftskammer heute
bekannt gab.
Süße, gesunde Früchtchen
Erdbeeren sind lecker und gesund: 100 g Erdbeeren haben nur 32 Kilo-Kalorien. Sie haben
einen hohen Gehalt an Fruchtsäuren, Mineralstoffen und Vitamin-C. Fünf bis sechs
Erdbeeren reichen, um den Tagesbedarf eines Erwachsenen an Vitamin-C zu decken. Wer
nicht selber Erdbeertorte backen will oder ein genussvolles Sonntagsausflugsziel sucht findet
in der Broschüre „Bauernhofcafés und Festscheunen“ der Landwirtschaftskammer den
Wegweiser zu den leckersten Erdbeertorten in Schleswig-Holstein. Auf der Internetseite
unter www.lksh.de befindet sich ein Überblick über die Obstdirektvermarkter in Schleswig-
Holstein. In allen Landesteilen lassen sich so Erdbeeren beziehen.