Die Lager in Neubrandenburg-Fünfeichen
Vortrag und Gespräch mit Autorin Natalja Jeske am 9. Oktober 2014 im Schweriner Marstall im Rahmen der Gulag-Ausstellung
In Kooperation mit der Landeszentrale für politische Bildung MV lädt die Landesbeauftragte für MV für die Stasi-Unterlagen Anne Drescher im Rahmen der Gulag-Ausstellung am 9. Oktober 2014 um 19 Uhr im Marstall zu einem Gespräch mit Dr. Natalja Jeske über die Lager in Neubrandenburg-Fünfeichen 1939–1948 und ihre gleichnamige, kürzlich veröffentlichte Publikation.
Fünfeichen war Standort des Speziallagers Nr. 9 des sowjetischen Geheimdienstes NKWD. Von 1945 bis 1948 waren im Lager insgesamt 15.000 Menschen interniert, von denen jeder Dritte starb. Dieses dunkle Kapitel über das „Schweigelager“ ist einer breiten Öffentlichkeit erst nach 1990 bekannt geworden.
Die Vorgeschichte ist weniger bekannt und erforscht. In Fünfeichen waren seit 1939 in drei Lagern Kriegsgefangene aus elf Staaten interniert. Im Sommer 1945 wurde ein Repatriierungslager eingerichtet, in dem ehemalige Kriegsgefangene, Zwangsarbeiter und KZ-Häftlinge auf die Rückkehr in ihre Heimatländer warteten.
Die Rostocker Historikerin Dr. Natalja Jeske beleuchtet anhand von zahlreichen zum großen Teil neu erschlossenen Quellen die Geschichte dieser Lager und schildert die Erlebnisse von Menschen, für die Fünfeichen zu einem Schicksalsort geworden ist. Einleitend werden Filmsequenzen zur Geschichte der Lager und Erinnerungen von Zeitzeugen gezeigt.
Das Gespräch moderiert Jochen Schmidt, Direktor der Landeszentrale für politische Bildung.
Vortrag und Gespräch
Donnerstag, 9. Oktober 2014, 19:00 Uhr
Marstall, Werderstraße 120, 19055 Schwerin
Eintritt frei.