Die Linke wählt am Sonntag in Neumünster ihre Liste zur Bundestagswahl
Spitzenkandidat Jan van Aken zu Gast / Rückenwind gibt der große Mitgliederzuwachs · In Neumünster stellt sich Die Linke in Schleswig-Holstein für die Bundestagswahl auf. Die etwa 80 Delegierten aus allen Kreisverbänden entscheiden über die Spitzenkandidatur im Land und wählen die Landesliste. Zu Gast wird Jan van Aken sein, der seit Oktober Parteivorsitzender der Linken ist und mit der Abgeordneten Heidi Reichinnek das Spitzenduo auf Bundesebene bildet.
Nach 15 Jahren scheidet Cornelia Möhring, die als stellvertretende Fraktionsvorsitzende, frauenpolitische und später entwicklungspolitische Sprecherin die Arbeit der linken Bundestagsfraktion geprägt hat, aus dem Bundestag aus.
Landessprecherin Susanne Spethmann: „Wir danken Cornelia Möhring, dass sie mit uns über so viele Jahre linke Politik aus Schleswig-Holstein in den Bundestag getragen hat. Wir werden sie dort vermissen, aber sie ist für uns ja nicht verloren, sondern wird uns in der Politik vor Ort weiter begleiten.“
Um die Spitzenkandidatur bewerben sich die Kieler Ratsfrau Tamara Mazzi und der Landessprecher Lorenz Gösta Beutin. Als ehemalige Sprecherin der Linksjugend will Tamara Mazzi sich den Themen Antirassismus, Feminismus und soziale Gerechtigkeit widmen. Sie ist Direktkandidatin der Linken im Wahlkreis Kiel. Das Bundesvorstandsmitglied Lorenz Gösta Beutin war bereits von 2017 bis 2021 linker Bundestagsabgeordneter für Schleswig-Holstein und energie- und klimapolitischer Sprecher der Fraktion. Den Themen Energie- und Klimapolitik will er sich auch im neuen Bundestag widmen. Er bewirbt sich um das Direktmandat im Wahlkreis Flensburg – Schleswig, in dem auch der Spitzenkandidat der Grünen, Robert Habeck, antritt.
Spethmann: „Wir freuen uns, dass sich zwei so tolle Menschen um die Spitzenkandidatur bewerben. Wir werden als Linke in Schleswig-Holstein auf jeden Fall mit einem starken Spitzenteam und einer vielfältigen List in die Bundestagswahl gehen. Unsere Message ist klar: Wir machen die Stimmen hörbar, die unter der unsozialen Kürzungspolitik leiden und keine Lust auf einen weiteren Rechtsruck haben. Im Wahlkampf setzen wir auf den Kampf für bezahlbaren Wohnraum, günstige und nachhaltige Energie und Lebensmittel sowie eine gute Gesundheitsversorgung im Land und in der Stadt. Wir sind die soziale Alternative, auch im nächsten Bundestag.“
Die Linke geht mit einer Doppelstrategie in den Wahlkampf: Mit dem Fokus auf die Gewinnung von Direktmandaten, u.a. durch Gregor Gysi, Bodo Ramelow, Dietmar Bartsch oder Sören Pellmann sowie die Parteivorsitzende Ines Schwerdtner soll deutlich werden: Keine Stimme an Die Linke ist verschenkt.
Gleichzeitig kämpft die Partei um ein Ergebnis deutlich oberhalb der fünf Prozent. Rückenwind gibt dabei die große Zahl der Neumitglieder: Die Linke erlebt den größten Mitgliederzuwachs seit ihrer Gründung 2007. Im Bund sind innerhalb des letzten Jahres 13.000 Menschen eingetreten, in Schleswig-Holstein allein seit dem Ampel-Aus im November 160.









