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Umwelt & Sport

Die „Schatzkammer Tropen“ im Museum für Natur und Umwelt

NaturMuseum-Eing
Sonderausstellung entführt die Besucher ab 1. November in exotische Urwaldgebiete
Das Museum für Natur und Umwelt, Musterbahn 8, zeigt vom 1. November 2009 bis 27. April 2010 die Sonderausstellung „Schatzkammer Tropen“. Sie führt durch die wechselvollen Beziehungen zwischen Europa und den Tropen und folgt den Spuren von Glücksrittern und Naturforschern, Großwildjägern und Umweltschützern und nimmt die Museumsbesucher mit auf eine abenteuerliche Reise in exotische Urwaldgebiete. Die Wanderausstellung wurde gemeinsam vom Schweizerischen Naturmuseum Naturama in Aargau und dem Staatlichen Museum für Naturkunde in Karlsruhe entwickelt und ist erstmals im Norden zu sehen. Offiziell wird die Ausstellung am Sonntag, 1. November 2009, um 11 Uhr eröffnet. Zur Begrüßung und Einführung werden die Stellvertretende Museumsleiterin, Dr. Susanne Füting, und der Leiter des Lübecker Stadtwaldes, Dr. Lutz Fähser, sprechen. Gäste sind herzlich willkommen. Der Eintritt beträgt fünf, ermäßigt zwei Euro.
Den Besucher erwarten Begegnungen mit historischen Tropenforschern wie Alexander von Humboldt, Carl-Georg Schillings und den Basler Universalgelehrten Paul und Fritz Sarasin. Weniger Wissensdrang als Abenteuerlust führte seinerzeit auch den Berner Grosswildjäger Bernard von Wattenwyl und seine Tochter Vivienne in die Tiefen des „dunklen Kontinentes“. Ein amüsanter Seitenblick fällt auf den amerikanischen Ex-Präsidenten und passionierten Großwildjäger Theodore Roosevelt, der einer der frühesten Kunden des Safaribusiness war.
Im einem naturwissenschaftlichen Teil geht es um die Artenvielfalt und deren Erforschung in den tropischen Regionen: Wie ist es möglich, Tiere und Pflanzen im Dschungel vom Boden bis in die höchsten Baumwipfel zu sammeln und zu bestimmen? Anhand von Amphibienforschungen in Madagaskar, die der Regenwald-Forscher Denis Vallan durchführte, wird ersichtlich, wie auch heute noch unbekannte Tierarten entdeckt werden können.
Blickfang der Ausstellung ist eine original eingerichtete Wohnhütte aus dem brasilianischen Amazonas, die das Leben der Menschen in den Tropen praktisch vor Augen führt. Auch am Beispiel der Grosstadt Manaus, der Hauptstadt des brasilianischen Bundesstaates Amazonas, werden die oftmals schwierigen Lebensumstände vieler Einheimischer geschildert, die sich mit Fischerei, Landwirtschaft und Kleinhandel über Wasser halten.
Natürlich finden auch die drängenden Probleme vieler tropischer Regionen Erwähnung: Welche Auswirkungen hat der Raubbau an den tropischen Wäldern auf das Klima? Weshalb sind viele tropische Böden für die Landwirtschaft ungeeignet und anfällig für Erosion? Die abenteuerlichen Lebensläufe zweier Schweizer Naturschutzpioniere – dem Aargauer Tropenagronomen Dr. h. c. René Haller und dem Umweltaktivisten Bruno Manser, der von einer Forschungsreise nach Borneo nicht zurückkehrte – illustrieren verschiedene Strategien für einen nachhaltigen Schutz der tropischen Ressourcen.
Mit zahlreichen Originalobjekten und außergewöhnlichen Biografien vermittelt die Ausstellung die Faszination tropischer Lebensräume, zeigt jedoch auch Problembewusstsein für die Verletzlichkeit eines der letzten Paradiese dieser Erde. Sie macht deutlich, wie die Reichtümer dieser Lebensräume nachhaltig genutzt und ihre Vielfalt und Schönheit erhalten werden können.
Eintritt: 5 Euro/ 2 Euro, Schüler im Klassenverband zahlen 1 Euro pro Person.
Gruppenführungen können unter 0451/ 122 2296 gebucht werden.
Begleitprogramm stets aktuell unter www.die-luebecker-museen.de.