EHEC: Europa wartet auf Testergebnisse aus Lübeck
Foto: TBF/Holger Kröger – Der Chef des „Kartoffelkellers“, Joachim Berger, geht in die Offensive, : „Ich habe nichts zu verbergen.“ – Nach Besuch in Lübecker Restaurant Darm-Infektionen: Lübecker Wirt erhofft schnelle Aufklärung. Die EHEC-Spur führte erst nach Lübeck und über die Hansestadt dann nach Niedersachsen, dort sollen Sojasprossen infiziert und möglicher Weise ursächlich sein. Inzwischen hat die Europäische Union grosses Interesse an dem Fall. Die Behörden gehen davon aus, dass sich wahrscheinlich Gäste in Lübecker gastronomischen Betrieben infiziert haben. Ausserdem wird von zwei weiteren Infizierten, die sich womöglich im Lübecker „Kartoffelkeller“ mit dem gefährlichen Erreger angesteckt haben, berichtet. Die beiden jungen Frauen aus Hessen hatten bereits am 8. Mai in dem Lokal gespeist. Die Untersuchungen laufen. „Eine Woche später sollen die beiden gleichzeitig schwer an HUS erkrankt sein, obwohl sie seit dem Essen nicht mehr gemeinsam unterwegs waren“. Beide Frauen, es geht ihnen wieder besser, hätten wohl als einzige Personen am Tisch den gleichen Salat gegessen. Sollte sich der Verdacht bestätigen, stiege die Zahl der Erkrankten, die im Mai in dem Lübecker Restaurant gegessen haben, auf 19 Personen. Es sollen aber aber auch einzelne EHEC-Fälle aus anderen Lübecker Restaurants bekannt geworden sein.„Kartoffelkeller“-Gastronom Joachim Berger zeigte sich gestern verständlicher Weise entsetzt über die Vorfälle. „Wir arbeiten sauber und ordentlich, haben einen guten Ruf – und nun das“, so Berger. Dass so viele Menschen krank geworden sind, tut ihm leid. Wir arbeiten mit unseren Gemüse-Lieferanten seit Jahren vertrauensvoll zusammen, sagt er und hofft auf schnelle Aufklärung.
Jens Musche, Vorsitzender des Hotel und Gaststättenverbandes (Dehoga) Lübeck: „Es gab keine Hygieneverstöße, den irgendjemand verschuldete. Der Ausbruch hätte in jedem Lokal passieren können“. In allen Lübecker Restaurants wird alles Menschenmögliche unternommen, um die Gäste zu schützen, so der Dehoga-Chef.
Obwohl die Infektionen mehrere Wochen zurückliegen, könnte es noch sein, auf den gefährlichen Keim zu stoßen. Der Vorsitzende des Bundesverbandes der Lebensmittelkontrolleure, Martin Müller: „Die Räumlichkeiten in Lübeck werden komplett untersucht. Hier wird wirklich akribisch, detektivisch jede Schublade, jede Gabel, jedes Lebensmittel einmal umgedreht.“
Montag sollen erste Untersuchungsergebnisse vorliegen.









