Ehrenamt: Unterstützung hat Schönheitsfehler
Ehrenamt: Unterstützung hat Schönheitsfehler. Die Lübecker Bürgerschaft hat die weitere Unterstützung der Ehrenamtskoordinierung in Lübeck beschlossen. Die Entscheidung fand auch die Unterstützung der Grünen. Die sozialpolitische Sprecherin Michelle Akyurt sieht aber einen Schönheitsfehler: “Wie wichtig das funktionierende Ehrenamt ist, sehen wir besonders in Krisensituationen. Also
zum Beispiel in diesen Tagen und Wochen. Deshalb war es absolut richtig, dass die Bürgerschaft
mit Ausnahme der AfD einstimmig die weitere Förderung der Ehrenamtskoordinierung
beschlossen hat. Durch den Budgetvertrag für den E-Punkt über 63.000 € im Jahr stellen wir eine
Planungssicherheit her. Denn die Koordinierung des ehrenamtlichen Engagements muss
professionell erfolgen. Diese Professionalität stellen wir durch die Unterstützung des E-Punkts
sicher. Nur durch massiven Druck aus den Fraktionen ist es gelungen, den Bürgermeister zu dieser
Förderung zu bewegen.
Aber die Entscheidung hat einen Schönheitsfehler. Alle sozialen Träger der Stadt sollen ihr
Budget um knapp 1 % gekürzt bekommen, um die Finanzierung sicherzustellen. Diesem Punkt
haben wir Grüne nicht zugestimmt, aber eine Mehrheit von SPD, CDU und FDP hat diese
Kürzungen durchgesetzt. Die Umverteilung innerhalb des Sozialetats ist für uns überhaupt nicht
in Ordnung. Wenn die Possehl-Brücke plötzlich doppelt so teuer wird wie erwartet, macht der
Bürgermeister bei der Sanierung des Drehbrückenplatzes oder anderen Baustellen ja auch keine
Abstriche. Auch die Kosten für die Anmietung der Königspassage wurden nicht durch Kürzungen
an anderer Stelle kompensiert. Dabei geht es da um viel größere Summen.
Diese Umverteilung für den doch sehr überschaubaren Betrag ist aus unserer Sicht absolut
kleinkariert. Denn es ist ohnehin absehbar, dass wir in Folge der Corona-Krise in den kommenden
Monaten, vielleicht Jahren, deutlich größere Mittel aufwenden müssen, um den sozialen
Zusammenhalt in unserer Stadt zu sichern.”