EHV Nord zum Verkehrsversuch Neumünster: Schluss mit dem Experimentieren
Der Einzelhandelsverband Nord (EHV Nord) fordert die Ratsversammlung der Stadt Neumünster auf, den Verkehrsversuch am Großflecken so schnell wie möglich zu beenden und die Durchfahrt zweispurig wieder herzustellen. Die Händler in der Innenstadt fürchten den Attraktivitätsverlust der Stadt und hohe Umsatzeinbußen.
„Die Verkehrssituation in der Stadt ist aufgrund der vielen Straßenbauarbeiten katastrophal. Die Baustellen werden noch Monate bleiben und sind nicht ohne weiteres zu beseitigen. Die Sperrung des Großfleckens kann leicht rückgängig gemacht werden“, sagt Gerd Grümmer, Vizepräsident des EHV Nord. „Das ist eine künstliche Maßnahme, die bei der derzeitigen Baustellensituation wie ein Brandbeschleuniger wirkt. Die Auswirkungen sind kumuliert für den innerstädtischen Einzelhandel nicht hinnehmbar. Wenn ein Viertel der Einnahmen wegbricht, ist eine Schmerzgrenze überschritten, die für Handelsunternehmen Existenz gefährdend ist“, so Grümmer weiter.
Aufgrund der Verkehrssituation entstehe in der Innenstadt ein Vakuum, für das es ein Druckausgleich nur durch die zweispurige Öffnung des Großfleckens hergestellt werden könne. Aus Sicht des EHV Nord wäre es verantwortungslos, wenn die Stadt jetzt nicht zügig eingreifen und für Abhilfe sorgen würde. „Das jetzt laufende Herbst- und das anstehende Weihnachtsgeschäft ist für die meisten Einzelhändler der Innenstadt die Hauptumsatzzeit. Die Baustellen werden diese sensible Umsatzphase schon genug beeinträchtigen. Neben den Unternehmen trifft man aber insbesondere die Verbraucher. Diese beginnen sich umzuorientieren und gehen der Innenstadt teilweise auch länger verloren“, warnt Grümmer vor den Konsequenzen.
Den Überlegungen der Stadt, den Verkehrsversuch fortzuführen und möglicherweise zu verlängern, erteilt der EHV Nord eine klare Absage. Ein zweiter, zusätzlich angedachter Verkehrsversuch vor dem Bahnhofsvorplatz sei zum jetzteigen Zeitpunkt völlig abwegig. „Das wäre der totale Kollaps. Die Pläne gehören vorerst in die Abstellkammer“, fordert Grümmer vehement.
Für beide Verkehrsversuche könne nur gelten, dass diese allenfalls dann erneut angedacht werden können, wenn das übrige Straßennetz überwiegend baustellenfrei ist.