Politik & Wirtschaft

„Eine moderne Bundeswehr braucht auch moderne Wege, die nötige Zahl an Streitkräften aufzubauen.“

Foto: TBF/H.Kröger · Zur Vorstellung der Pläne von Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius zur Erhöhung der Zahl der Streitkräfte und Reservisten erklärt die SPD-Landesvorsitzende für Schleswig-Holstein und stellvertretende SPD-Vorsitzende Serpil Midyatli:„Zeitenwende bedeutet nicht nur, neues Gerät für die Wehr zu beschaffen, sondern auch, die Truppe für alle Eventualitäten vorzubereiten. Dass dafür weitere Rekruten nötig sind, ist Teil dieser Analyse. Deshalb begrüße ich, dass Boris Pistorius auch hier Wege aufzeigt, wie das gelingen kann. Wir müssen die Verteidigungsfähigkeit unseres Landes stärken, aber wir sind nicht im Kriegszustand. Das ist ein entscheidender Unterschied! Junge Männer und Frauen sollen sich stärker damit auseinandersetzen, ob ein Dienst bei der Bundeswehr für sie in Frage kommt. Der Vorschlag zur Wehrerfassung und zur Etablierung eines modernen Wehrdienstes, der auf Freiwilligkeit beruht, stellt das sicher.

Die Bundeswehr tut schon seit Jahren vieles dafür, ein attraktiver Arbeitgeber zu sein. So wird es aus meiner Sicht gelingen, mehr Menschen als bisher vom Dienst oder einer Karriere bei der Wehr zu überzeugen.

Gleichzeitig halte ich es für unabdingbar, dass auch die Attraktivität der Freiwilligendienste gesteigert wird. Alle jungen Menschen, die sich freiwillig einbringen wollen, brauchen ein passendes und attraktives Angebot.

Eine Wiedereinführung des Pflichtdienstes würde jedenfalls nicht dazu beitragen, die Attraktivität der Bundeswehr zu steigern. Seit nunmehr 13 Jahren ist der Pflichtdienst ausgesetzt und deshalb für tausende junge Männer keine Realität mehr. Die gesellschaftliche Entwicklung ist damit 13 Jahre weiter als die Denke so manch eines Wehrpflicht-Befürworters. Eine Wehrpflicht nach altem Modell kann es nicht mehr geben. Eine moderne Bundeswehr braucht auch moderne Wege, die nötige Zahl an Streitkräften aufzubauen. Dafür steht Boris Pistorius.“