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Eisarsch: Von der Schnapsidee zum eiskalten Wettkampf

Das lange Warten hat ein Ende: Drei Jahre nach der letzten Eisarsch-Regatta startet am 3. Dezember wieder das Segel-Kult-Event auf der Lübecker Wakenitz. Nachdem die Opti-Regatta für erwachsene Seglerinnen und Segler 2020 und 2021 in der Pandemie-Warteschleife hängen geblieben ist, freut sich der Lübecker Yacht-Club nun, die Flotte von Frauen und Männern ab 21 Jahre auf den Kurs zu schicken. Seit 1969 hat sich die Schnapsidee zu einem Wassersport-Winterspektakel entwickelt. Sechsmal verhinderte in den vergangenen Jahrzehnten zwar Eisgang auf der Wakenitz den Showdown, in diesem Jahr aber scheint alles bereitet, damit am 3. Dezember um 14 Uhr der Startschuss vor der LYC-Steganlage (Roeckstraße 54, Lübeck) fallen kann.Die Wetterprognosen lassen bis zum Starttermin keinen Temperatursturz mehr erwarten, die Corona-Auflagen sind weitgehend aufgehoben. Und so haben sich rund 50 Teilnehmer gemeldet. Hochkarätige und bestens trainierte Konkurrenz ist darunter. Eisarsch-Rekordsieger Sven Kruse aus Hamburg und Matthias Düwel (Hamburg), der 2017 auf der Wakenitz siegte, haben sich gerade auf der Alster ein Opti-Duell um die Kalte Kanne geliefert. Düwel konnte Kruse hinter sich lassen und wird nun versuchen, den Coup in Lübeck zu wiederholen. Aber es gibt weitere erfolgreiche Eisarsch-Segler, die in den Spitzenkampf eingreifen werden. Thomas Schulz (Segeberg), Meno Bülow und Ingo Hüter (beide Lübeck) stehen ebenfalls bereits in der Eisarsch-Siegerliste und nun wieder im Aufgebot für 2022.

„Wir werden ein Rennen nach allen Regeln der Regattakunst sehen. Vor drei Jahren haben auch die Frauen diese männliche Bastion erobert, und sie werden sicherlich vorn angreifen wollen“, freut sich Hauptorganisator Jan Stemmler auf ein Event, das zwischen Spaß und Ehrgeiz schwankt: „Die Einnahme von wärmenden Getränken vor dem Start ist erlaubt, die Mitnahme von wärmenden Daunendecken während des Rennens dagegen nicht. Denn bei aller Geselligkeit ist der Eisarsch vor allem eins: der Wettkampf um den wohl ungewöhnlichsten Wanderpreis des Segelsports“, so Stemmler.

Adventlichen Spaß werden vor allem die Zuschauer an Land haben. Denn während sich die Sportler auf dem Wasser einen eiskalten Wettkampf liefern, genießt das Publikum bei fachkundiger Moderation heiße Suppe, Glühwein und weitere Spezialitäten aus dem Clubhaus des LYC. Und die Eisrsch-Band (Karl-Heinz Böhm, Hauke Dittloff, Kai Stemmler und Martin Bergmeier) sorgt mit bestem Jazz für Unterhaltung. In diese launige Stimmung werden auch die Segler nach dem Zieldurchgang direkt vor dem LYC einstimmen, bevor zur Siegerehrung die eigenwilligen Eisarsch-Pokale vergeben werden.

Der Zeitplan:
11 Uhr: öffentliches Wiegen der Sportler
13 Uhr: Steuermannsbesprechung
14 Uhr: Start zur einizigen Wettfahrt
ca. 16 Uhr: Siegerehrung

Veranstaltungsort:
Clubhaus des LYC, Roeckstr. 54, 23568 Lübeck

Bilder:
Rund 50 Teilnehmer werden auf der Wakenitz für ein volles Feld sorgen, wenn es am 3. Dezember um den Eisarsch-Pokal geht.

Seit 2019 haben auch Frauen Spaß an der Regatta. 50 Jahre blieb ihnen zuvor der Zugang verwehrt.

Das eiskalte Vergnügen ist vor allem für Zuschauer ein Spaß, wenn sie bei heißen Getränken das Geschehen unter fachkundiger Moderation verfolgen. Fotos: segel-bilder.de, Udo Ott, LYC