Elektro-Rallye von Dänemark nach Deutschland
Am Samstag, dem 8. Juni, werden im dänischen Vejle keine Rennmotoren aufheulen, wenn die 3. Nordeuropäische E-Mobil Rallye startet. Leise und ohne Schadstoffbelastungen starten 32 Teams aus Deutschland und Dänemark zur Ausfahrt über Sonderprüfungen und Energiesparetappen.
Der ecomobility e.v. aus Kiel veranstaltet zusammen mit dem Automobilclub von Lübeck e.V. im ADAC, der IHK Schleswig-Holstein und dem Udviklingsråd Sonderjylland aus Dänemark diese touristische Rallye mit reinen Elektroautos. Hier geht es nicht um Höchstgeschwindigkeit, sondern um Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit und Orientierungsvermögen. Zwölf selektive Sonderprüfungen zwischen Vejle, Flensburg und Sylt müssen von den Teams bewältigt werden. In Vejle fällt im passenden Rahmen einer Messe für erneuerbare Energien am Samstag um 9 Uhr der Startschuss mit einer Sonderprüfung im „Green Tech Center-Gewerbegebiet“. Die Rallyeteams starten im Minutenabstand und müssen einen Rundkurs zweimal in exakt der selben Zeit fahren, möglichst auf hundertstel Sekunde genau. Für Abweichungen gibt es Minuspunkte.
Die weitere Streckenführung des ersten Tages geht von Vejle über Kolding , Haderslev, Aabenraa bis nach Flensburg. Zwischen den Verbindungsetappen, die mit Zeitkontrollen überwacht werden, finden Gleichmäßigkeits-, Leistungs- und Orientierungsprüfungen statt. Die Ori-Etappen sind für Anfänger geeignet und auch auf den Leistungsprüfungen sind keine motorsportlichen Vorkenntnisse notwendig. In den Gleichmäßigkeitsprüfungen zählen Teamgeist und genaues Fahren mit Hilfe von Stoppuhren, wie bei Oldtimer-Veranstaltungen üblich.
Am zweiten Rallyetag gilt es, die Batteriekapazität zu schonen, denn die Teams müssen zwischen Flensburg, Leck (Rathaus) und Niebüll eine Energiespar-Etappe bewältigen. In Niebüll erfolgt die Verladung auf den DB-Sylt Shuttle-Autozug, mit dem eine kurze Bahnfahrt nach Westerland auf Sylt folgt. Die wunderschöne Insel ist eines der Highlights im Programm. Die Insel-Rundfahrt beginnt mit einer Gleichmäßigkeitsprüfung in List und führt nach einer Aufladepause in Westerland zur Strandoase Sylt, deren Parkplatz für einen schnellen Slalom vor großem Publikum herhalten muss.
Die Rückfahrt erfolgt von Sylt über Niebüll und Bredstedt mit Fahrerpräsentation auf dem Marktplatz und anschließender Orientierungsetappe durch einen Windpark.
Vor dem Zieleinlauf in Flensburg findet auf der Schiffbrücke ein Leistungstest statt: Dazu hat die Stadt Flensburg die Busspur gesperrt und leitet den Verkehr um. Auf der Busspur ist eine abgesperrte Beschleunigungsspur von 40 Metern Länge. Hier können die Elektroautos ihre Durchzugskraft unter Beweis stellen. Am Ende der Strecke wird die erreichte Geschwindigkeit gemessen und die Klassenbesten erhalten Pokale für Fahrer und Beifahrer.
Unter den 32 Teams sind 18 aus Dänemark und 14 aus Deutschland. Die weiteste Anreise hat die Tesla Roadster-Besatzung Haslreiter/Schöner (LG Solar-Team) aus Unterwössen und München. Sie sind die Gesamtsieger der „e-miglia 2012“-Elektro-Rallye und haben mit dem 288 PS starken Elektrosportwagen auf den Leistungsprüfungen im hohen Norden gute Chancen auf einen Klassensieg.
Eine Demonstration, wie stark und emotionsreich die Elektromobilität sein kann, werden alle Teilnehmer und Zuschauer am Freitag in Vejle erleben dürfen. Dort findet im Rahmen der Rallye die Dänemark-Präsentation des Supersportwagens „Rimac Concept one“ statt. Der Rimac hat eine Leistung von 1088 PS und beschleunigt innerhalb von 2,8 Sekunden auf Tempo 100 km/h. Und mit einer Reichweite von bis zu 600 km kommt dieser Elektro-Flitzer ohne Nachtanken sogar weiter als ein benzingetriebener Ferrari. Weitere Infos unter: www.emobil-rallye.com
Foto Rimac: Der Rimac Concept one- Supersportwagen hat eine Leistung von 1088 PS und wird auf der E-Mobil Rallye gegen eine benzinangetriebene Chevrolet Corvette im Sprint antreten.