Engagiert im Ehrenamt: Fünf Schleswig-Holsteiner mit der Verdienstmedaille ausgezeichnet

Burkhard Bohnsack aus Eutin, Christel Münchow aus Flensburg, Dorit Nielsen aus Munkbarup, Herbert Seemann aus Lübeck sowie Rolf Winkler aus Eutin sind vom Bundespräsidenten mit der Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet worden. Der stellvertretende Ministerpräsident Dr. Heiner Garg überreichte die Auszeichnungen am Montag (7. Februar) in Kiel.

Burkhard Bohnsack aus Eutin engagiert sich seit mehr als 40 Jahren für den Naturschutz. Bereits seit 1968 kümmert er sich um den Erhalt und die Förderung der schützenswerten Flächen um den Barkauer See. Zu einer Zeit, als es noch kein Landesnaturschutzgesetz gab, setzte er sich auch gegen Widersprüche für den Schutz dieses Gebietes ein. Seit 1984 ist er Referent im Naturschutzbund für das Naturschutzgebiet „Barkauer See“ und beteiligte sich an vielen Renaturierungs- und Pflegemaßnahmen.
Burkhard Bohnsack engagiert sich seit 45 Jahren in der ornithologischen Arbeitsgemeinschaft und sammelt Daten, die zur besseren Kenntnis der Vogelwelt beitragen. Außerdem veranstaltet er seit vielen Jahren öffentliche Führungen am Barkauer See, um den Menschen die Natur nahe zu bringen.

Christel Münchow aus Flensburg engagiert sich seit mehr als drei Jahrzehnten im Ehrenamt. Neben der Erziehung ihrer fünf Kinder war sie viele Jahre Elternvertreterin und auch Mitglied der Flensburger Ratsversammlung. Dort machte sie sich für den Stadtteil Engelsby stark und engagierte sich in mehreren Ausschüssen. Bis heute kümmert sie sich um die sozialen Belange in Flensburg und macht sich für die Integration von Aussiedlern stark. Sie organisierte die Aufstellung eines Gedenksteines und leitet einen Liederkreis für Aussiedler. Christel Münchow hat sich für die Einrichtung des “Bürgertreffs Heizwerk“ eingesetzt, der heute von der Arbeiterwohlfahrt betrieben wird. Sie war im Kirchenvorstand ihrer Gemeinde und unterstützt die Betreuungsgruppe der Schule Engelsby. Außerdem ist sie Sicherheitsberaterin für Senioren.

Dorit Nielsen aus Munkbarup engagiert sich seit über 30 Jahren ehrenamtlich. Bereits 1979 gründete sie eine Tanzgruppe für Senioren in der Kirchengemeinde Munkbrarup, später dann Square- und Frauentanzkreise. Sie betreute Tanzkreise auch in anderen Kirchengemeinden, beim Hausfrauenbund in Flensburg und im Amtskulturring Langballig. Außerdem bildete sie sich als Lehrerin und Tanzdozentin weiter.
Sie war Mitbegründerin des Landesverbandes Schleswig-Holstein im Bundesverband Seniorentanz und 25 Jahre lang Mitglied des Landesvorstandes. Von 1989 bis 2009 hat sie den Arbeitskreis Nord mit Tanzgruppen in 23 Orten geleitet und die Seniorentanzarbeit mitgestaltet. Heute betreut Dorit Nielsen fünf Tanzgruppen mit jeweils 25 bis 30 Teilnehmern in Munkbrarup und Flensburg.

Herbert Seemann aus Lübeck ist seit fast 50 Jahren Imker. Er ist Vereinsobmann, Kreissachverständiger sowie Ansprechpartner für Imker in seiner Region. Die Bienenvölker werden von ihm auf Krankheiten überprüft, um ein flächendeckendes Ausbreiten von Bienenseuchen zu verhindern. Darüber hinaus war er Obmann für Bienengesundheit im Landesverband Schleswig-Holsteinischer und Hamburger Imker. Hier organisierte er Schulungen für Kreis- und Vereinsobleute für Bienengesundheit. Als in Schleswig-Holstein viele Bienenvölker an der bösartigen Faulbrut erkrankten, startete er eine koordinierte Bekämpfung, um die Ausbreitung der Krankheit schnell zu stoppen.
30 Jahre lang war er Vorsitzender des Lübecker Imkervereins und engagierte sich auch im Naturhistorischen Museum Lübeck und in Schulen. Als Gründer der Carnica Peschetz Züchtergruppe Lübeck mit einem Aufstellungsort für dieses Bienenvolk auf der Insel Sylt hat er großen Anteil an der Zucht dieser Bienenrasse.

Rolf Winkler aus Eutin engagiert sich seit fast 60 Jahren für den Naturschutz. Seit seinem 12. Lebensjahr setzt er sich für das Naturschutzgebiet „Kleiner Binnensee und angrenzende Salzwiesen an der Hohwachter Bucht“ ein. Im Kreis Plön ist er dienstältester Referent des Naturschutzbundes Schleswig-Holstein. Da das Naturschutzgebiet direkt an der Ostsee liegt und im Sommer viele Touristen kommen, brüten dort kaum noch See- und Strandvögel. Seit 1974 wird deshalb ein Teil des Gebietes von April bis Oktober für den Besucherverkehr teilweise gesperrt. Rolf Winkler hat sich um die Überwachung des Gebietes sowie den Auf- und Abbau und die Instandhaltung des mobilen Zaunes gekümmert. Darüber hinaus hat er die Vogelwärterhütte betreut, das Gebiet gepflegt und den Kontakt mit den zuständigen Ämtern gehalten.
In jüngster Zeit hat er sich für ein weiteres Vogelbrutgebiet an der Hohwachter Bucht engagiert. Es wurde auf seine Initiative hin unter besonderen Schutz gestellt.