Engagiert im Ehrenamt: Vier Schleswig-Holsteiner mit der Verdienstmedaille ausgezeichnet

Jutta Marhencke aus Molfsee, Helmut Müller aus Dannau (Kreis Plön), Anneliese Stapelfeldt aus Tangstedt (Kreis Stormarn) und Heinrich Wierk aus Meldorf sind vom Bundespräsidenten mit der Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet worden. Der Chef der Staatskanzlei, Staatssekretär Dr. Arne Wulff, überreichte die Auszeichnungen am Dienstag (12.Juli) in Kiel.

Jutta Marhencke engagiert sich seit zwei Jahrzehnten für junge Menschen mit Migrationshintergrund auf ihrem Weg durch die Schule. Sie ist seit 1990 im Kinderhaus „Blauer Elefant“ des Deutschen Kinderschutzbundes im Ortsverband Kiel aktiv. Ihr Anliegen ist es, dass die Kinder sich weiterbilden und nach Unabhängigkeit streben. Sie opfert viel Zeit, um Kindern bei der Bewältigung der Hausaufgaben zu helfen und sie bei Vorbereitungen für Klassenarbeiten sowie für Prüfungen zu unterstützen. Bis heute pflegt sie Kontakte, die weit über die Betreuungszeit im Kinderhaus hinausgehen. Es ist auch ihr Verdienst, dass keiner der von ihr unterstützten Schülerinnen und Schüler die Einrichtung ohne Abschluss verlassen hat. Mit Einfühlsamkeit und Verständnis für familiäre Situationen gelingt ihr immer wieder der Brückenschlag zwischen Eltern, Schule, Kindern und der Einrichtung.

Helmut Müller ist bereits seit über vier Jahrzehnten ehrenamtlich besonders bei der Freiwilligen Feuerwehr tätig. Er trat 1967 in die Freiwillige Feuerwehr Dannau ein und übernahm schon früh Führungspositionen. Müller engagierte sich als stellvertretender Ortswehrführer, stellvertretender Gemeindewehrführer und sechs Jahre als Gemeindewehrführer. Zwölf Jahre war er Amtswehrführer und zehn Jahre Beisitzer im Vorstand des Kreisfeuerwehrverbandes Plön. Von 2004 an war Müller für sechs Jahre als Kreiswehrführer des Kreises Plön aktiv. Neben der Feuerwehr bringt sich der Ordensträger seit drei Jahrzehnten als Vorstandsmitglied in der Totengilde Dannau ein. Helmut Müller ist seit 1998 Mitglied der Gemeindevertretung Dannau und 2. stellvertretender Bürgermeister. Als Gemeindebeauftragter im Gewässerunterhaltungsverband Kossau sichtet und kontrolliert er den Zustand der verbandsangehörigen Gewässer, um Schäden zu verhindern.

Anneliese Stapelfeld setzt sich seit mehr als 15 Jahren für brandverletzte Kinder ein. Seit 1994 ist sie Mitglied des Vereins „Paulinchen e. V – Initiative für brandverletzte Kinder“. Als selbst betroffene Mutter engagierte sie sich zunächst regional in der Selbsthilfegruppe Hamburg/Schleswig-Holstein dieses bundesweit tätigen Vereins. Seit 2006 ist sie stellvertretende Vorsitzende des Bundesverbandes mit nahezu 700 Mitgliedern. Sie macht sich bis heute an vorderster Stelle und unter hohem zeitlichen Einsatz für die Präventionsarbeit stark und kümmert sich um die Belange der Betroffenen. Ehrenamtlich leitet sie die Geschäftsstelle des Vereins in Norderstedt. Dazu gehören die Pressearbeit, Vorbereitung von Vorstandssitzungen sowie Gespräche mit Kooperationspartnern. Außerdem koordiniert sie die Arbeit aller ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer sowie von drei Honorarkräften. Im vergangenen Jahr initiierte sie in Hamburg eine Großflächenplakataktion aus der Paulinchen-Kampagne „Sicher grillen ohne Spiritus“. Bei der größten Feuerwehrmesse Europas in Leipzig stand sie als Ansprechperson zur Verfügung. Der Kreis Segeberg hat ihr vorbildliches Engagement 2010 durch die Aufnahme in die Bürgerrolle gewürdigt.

Heinrich Wierk übernimmt seit mehr als 25 Jahren Führungsverantwortung im berufsständischen Bereich. Er war Inhaber eines Landmaschinen-Handwerksbetriebes und hat sein Ehrenamt bereits in den 80er Jahren auf seinen Berufsstand fokussiert. Heinrich Wierk ist seit 1984 Obermeister der Landmaschineninnung für den Handwerkskammerbezirk Flensburg. 1987 weitete er sein Engagement auf die Landesebene aus und übernahm 1990 die Aufgaben des Landesinnungsmeisters der heutigen LandBau Technik Nord.. Dabei widmet er sich besonders der Ausbildung junger Menschen. Heinrich Wierk war acht Jahre stellvertretender Bundesinnungsmeister. Bis heute engagiert er sich im Präsidium der Hauptarbeitsgemeinschaft des Landmaschinen-Handels und -Handwerks und übernahm zudem Verantwortung im Verein „handwerk schleswig-holstein e. V.“ sowie in der Innungskrankenkasse Nord. Sozialem Engagement widmet sich Wierk seit 1989. Unter seiner Präsidentschaft förderte der Rotary-Club Heide unter anderem Suchtpräventionseinheiten in Schulen, ein Studentenaustauschprogramm sowie Projekte für Kinder.