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Politik & Wirtschaft

Engagiert im Einsatz für andere Menschen: Vier Schleswig-Holsteiner mit dem Verdienstkreuz am Bande ausgezeichnet

Birgit Lauers aus Neumünster, Rainer Lüthje aus Altenholz, Werner Sellmer aus Norderstedt und Elmer Wartmann aus Eckernförde sind vom Bundespräsidenten mit dem Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet worden. Der stellvertretende Ministerpräsident Dr. Heiner Garg überreichte die Auszeichnungen am Dienstag (22. März) im Haus B in Kiel.

Birgit Lauers aus Neumünster engagiert sich seit über 40 Jahren in der Gewerkschaft. Sie machte sich stark für die Bildungsarbeit im Jugendbereich und setzte sich für den Aufbau der Frauenvertretung der Verkehrsgewerkschaft GDBA ein. Von 1988 bis 2004 war sie Bundesvorsitzende der Frauenvertretung sowie Mitglied des Bundeshauptvorstandes der GDBA. Später nahm sie ihr ehrenamtliches Engagement im Bereich der Personalratsarbeit bei der Bundesbahndirektion Hamburg auf. In der Übergangsphase von der Deutschen Bundesbahn zur Deutschen Bahn AG setzte sie sich für die Interessen der Eisenbahner ein. Nach der Deutschen Einheit kümmerte sie sich um den Aufbau der Gewerkschaft in den neuen Bundesländern. Sie schulte Kandidaten für die Betriebsräte und saß in der Tarifkommission der Tarifgemeinschaft GDBA/GDL.
Birgit Lauers ist heute ehrenamtliche Gutachterin der Bundesinteressenvertretung der Nutzer von Wohn- und Betreuungsangeboten im Alter und bei Behinderung. Seit 2004 engagiert sie sich im Bewohnerbeirat des Seniorenzentrums „Haus an der Stör“ in Neumünster und leitete das Gremium von 2005 bis 2007. Seit mehr als zehn Jahren ist sie ehrenamtliche Richterin beim Schleswig-Holsteinischen Verwaltungsgericht.

Rainer Lüthje aus Altenholz ist seit 1973 Gewerkschaftsmitglied, setzte sich als Delegierter für die Arbeitnehmer ein und war Referent im Bildungsforum-Nord der Gewerkschaft Verdi. Er engagierte sich in vielen Vorständen, Kommissionen und Ausschüssen sowie als Sachverständiger in Fragen rund um die Bundeswehr. Heute kümmert er sich um die Angelegenheiten der deutschen Marine in der Bezirksfachgruppe Bundeswehr. Rainer Lüthje setzte sich für die Einrichtung eines runden Tisches in Berlin zur Umsetzung der EU-Arbeitszeitrichtlinie für die zivilen Beschäftigten auf Bundeswehrschiffen ein. Neben seiner beruflichen Verpflichtung in der Bundeswehr engagierte er sich im Bezirkspersonalrat des Bundesamtes für Wehrtechnik und Beschaffung Koblenz.
Er war viele Jahre ehrenamtlicher Richter beim schleswig-holsteinischen Verwaltungsgericht, engagierte sich in der Fachkammer für Bundespersonalvertretungssachen, der Freiwilligen Feuerwehr, der Pfadfinderjugend und in der Leitung einer Selbsthilfegruppe der Deutschen Tinnitus-Liga. Von 1999 bis zum Eintritt in den Ruhestand 2005 setzte er sich als Selbstbetroffener für die Anliegen von Menschen mit Behinderung in den Dienststellen des Bundesamtes für Wehrtechnik und Beschaffung ein.

Werner Sellmer aus Norderstedt gilt als einer der besten Kenner der Wundheilung in Deutschland. Der Fachapotheker für klinische Pharmazie engagiert sich seit über zwei Jahrzehnten weit über seine berufliche Verpflichtung hinaus im Bereich der Wundversorgung und macht sich dafür stark, dass die Behandlung chronischer Wunden interdisziplinär angegangen wird. Auf zahlreichen Kongressen und Schulungen informiert und berät er Mediziner und Pflegekräfte. Er beteiligte sich am Aufbau des Wundzentrums Hamburg und engagiert sich im Vorstand des Vereins. Dank seiner Initiative etablierten sich in den Asklepios-Kliniken Hamburg Wundsprechstunden, Wundambulanzen, Wundcentren und Beratungsteams. Unter seiner Leitung entstand eine der ersten so genannten „Wundfibeln“ mit Leitlinien zur Versorgung von Patienten mit chronischen Wunden. Werner Sellmer engagiert sich auch im Beirat der Initiative Chronische Wunden.
Seit über zehn Jahren steht er Rat- und Hilfesuchende auch telefonisch und im Internet über seine private Homepage zur Verfügung. Er hat wesentlich dazu beigetragen, dass die Lebensqualität von Patienten mit chronischen Wunden verbessert werden konnte.

Elmer Wartmann aus Eckernförde ist Sprengmeister und Leiter des Kampfmittelräumdienstes in Schleswig-Holstein. In seiner über 35-jährigen Dienstzeit hat er weit über 1.000 Sprengkörper von bis zu 2.000 Kilogramm Sprengstoffgewicht sowie zehntausende Granaten entschärft und dabei sein eigenes Leben eingesetzt. Darüber hinaus hat er wesentlich dazu beigetragen, dass Schleswig-Holstein bundesweit federführend in der Entwicklung neuer umweltschonenden Methoden zur Beseitigung von Munitionsaltlasten ist. Beim Fund von Sprengmaterial in Küstengewässern arbeitete er eng mit Naturschutz- sowie Tierverbänden sowie dem Umweltministerium zusammen.
Elmer Wartmann entwickelte eine schonende Methode der Bergung, ohne dabei die Sicherheit der Menschen und den Schutz der Umwelt zu vernachlässigen. Gemeinsam mit Partnern aus der Wirtschaft suchte er nach geeigneten Lösungen, so dass Schleswig-Holstein auf diesem Gebiet bundesweit eine Vorreiterrolle einnimmt.