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Politik & Wirtschaft

Erfolgreich um die Ecke gedacht

Der Schwede Ruben Rausing brachte 1952 den ersten Tetra Pak-Getränkekarton auf den Markt. Die handfesten Vorteile überzeugten schnell - etwa bei der Aufbewahrung von Milch.Vergrößern / Alle Bilder Der Schwede Ruben Rausing brachte 1952 den ersten Tetra Pak-Getränkekarton auf den Markt. Die handfesten Vorteile überzeugten schnell – etwa bei der Aufbewahrung von Milch. Foto: djd/Tetra Pak -Der Getränkekarton wird 60 Jahre alt

(djd/pt). Schweden, das Land im Norden Europas, ist nicht nur reich an Wäldern und Seen, sondern auch an Menschen mit schlauen Ideen. Schon viele praktische Produkte starteten von Skandinavien aus ihren Siegeszug durch die Welt. Eine der nützlichsten Alltagserrungenschaften „made in Sweden“ feiert in diesem Jahr 60. Geburtstag: der Tetra Pak-Getränkekarton. Wohl kaum ein Haushalt kommt heute ohne ihn aus.
Es gibt ihn für Milch, Säfte, stilles Wasser, Wein, Eistee und sogar Suppen, Saucen und Dressings. Selbst Hunde- und Katzenfutter wird mittlerweile darin verpackt. Heute existieren rund 7.000 Varianten, zählt man alle verschiedenen Formen, Größen und Verschlüsse zusammen. Getränkekartons erleichtern den Alltag unzähliger Verbraucher – und das in jedem Teil der Welt. Zurück geht all dies auf Ruben Rausing.

„Handfeste“ Vorteile, die schnell überzeugten

Der Unternehmer aus dem südschwedischen Lund dachte erfolgreich „um die Ecke“ und brachte 1952 den ersten Tetra Pak-Getränkekarton auf den Markt. Zunächst herrschte Skepsis. Denn die namensgebende Tetraeder-Form war bestenfalls aus dem Geometriebuch, nicht aber für die Aufbewahrung von Lebensmitteln bekannt. Die „handfesten“ Vorteile der praktischen Verpackungen überzeugten jedoch schnell. So war es dank der Getränkekartons erstmals möglich, dass durch die Ultrahocherhitzung und die aseptische Abfüllung Milch auch ohne Kühlung bis zu drei Monate aufbewahrt werden konnte. Die Zeiten, in denen sich die Verbraucher ihre Frischmilch noch allmorgendlich in Glasflaschen vom Milchwagen oder direkt beim Bauern abholen mussten, waren endgültig vorbei.

Die beste Art, Flüssiges zu stapeln

1963 wurde dem Ur-Tetraeder die heute weltbekannte Tetra Brik-Verpackung zur Seite gestellt. Dank des handlichen Ziegelsteinformats überzeugte der schwedische „Hochstapler“ ab sofort quasi auch als Raumwunder: Denn besser als im Getränkekarton lässt sich Flüssiges wohl nicht lagern. Das Erfolgsprodukt mit Ecken und Kanten wird demnach wohl auch in den kommenden 60 Jahren in kaum einem Haushalt fehlen.

Weitere Fakten

Wissenswertes zum Getränkekarton

(djd).

– Tetra Pak-Getränkekartons bestehen bis zu 75 Prozent aus dem nachwachsenden Rohstoff Holz.
– 0,0065 Millimeter – dünner als ein Menschenhaar – ist die seit den 60er Jahren in der Packung verwendete Aluminiumschicht, die Milch, Saft und Co. sicher vor Bakterien, Licht und Sauerstoff schützt.
– In Deutschland werden rund 65 Prozent aller Getränkekartons recycelt. In Papierfabriken wird die Kartonfaser zum Beispiel zu Hülsenkarton, Tragetaschen und Wellpappe verarbeitet.
– Getränkekartons sind pfandfrei, weil das Bundesumweltministerium sie als ökologisch vorteilhafte Verpackung eingestuft hat.