Erster Jahresbericht des ZKFL Zentrum für Kulturwissenschaftliche Forschung in Lübeck
Mai 2011 wurde von der Universität zu Lübeck und der Hansestadt Lübeck das „Zentrum für Kulturwissenschaftliche Forschung“ (ZKFL) gegründet – eine in Norddeutschland bislang einzigartige Einrichtung. Ziel war und ist es, Forschungsprojekte zu kultur-, geistes- und sozialwissenschaftlichen Themen zu initiieren und jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern die Möglichkeiten einer Promotion zu geben. Im Januar 2012 begannen die ersten Stipendiaten zu forschen. Aus den unterschiedlichsten Bereichen kommend – etwa der Ökologie, Literatur, Sozialmedizin, Philosophie oder Techniksoziologie -, beschäftigen sie sich mit Themen, die speziell für Lübeck bedeutsam sind. Welche unterschiedlichen Projekte in den vergangenen 18 Monaten konkret verfolgt wurden, was zwischenzeitlich erreicht wurde, wie hier eine neue Verknüpfung von Universität und Stadt erreicht wurde – darüber wurde die Öffentlichkeit heute im Rahmen eines Presstermins informiert.
Prof. Dr. Hans Wißkirchen, Sprecher des ZKFL, betonte eingangs, das ZKFL wolle es das akademische Leben in der Stadt bereichern, Ressourcen bündeln, laufende Forschungen untereinander vernetzen, eigene Akzente setzen und schließlich neue Projekte initiieren. „Hier ist uns bereits viel gelungen, das ZKFL ist auf einem bemerkenswert guten Weg.“
Den Kern der ZKFL-Aktivitäten stellen Promotionsvorhaben dar, die einen Lübeck-spezifischen Bezug aufweisen. Aktuell sind dies unter anderem Untersuchungen im Lübecker Naturschutz- gebiet „Dummersdorfer Ufer“, Lübecker Tafelmalereien von 1470 bis 1520, eine soziologische Studie zur Wissensvermittlung in der Hörgeräteanpassung, eine Untersuchung zur ökonomisch-sozialen Situation der Lübecker Juden und zur religiös-kulturellen Entwicklung der Gemeinde, sowie eine Wissen- und Mediengeschichte der Persönlichkeitsdiagnostik und eine Untersuchung zu Lübeck im Ersten Weltkrieg.
Zu diesen und weiteren Promotionsvorhaben kommen assoziierte Projekte hinzu, etwa die digitale Erfassung der Völkerkundesammlung der Hansestadt Lübeck oder die Analyse der neu entdeckten Postkarten von Thomas an Heinrich Mann. Daneben gibt es eine beeindruckende Liste der unterschiedlichsten Formate wissenschaftlicher Arbeit. Prof. Dr. Cornelius Borck, Sprecher des ZKFL, hob in diesem Zusammenhang hervor: „Das ZKFL konnte bereits im ersten Jahr eine Reihe hervorragender Tagungen veranstalten, bzw. nach Lübeck holen, und für das laufende Jahr kommen zu zahlreichen Kooperationsprojekten auch die ersten eigenen Workshops der Stipendiaten hinzu.“
Der Jahresbericht des ZKFL wurde in Form einer 68-seitigen Broschüre veröffentlicht. Sie ist kostenlos im ZKFL in der Königstraße erhältlich.
Im Rahmen des Pressetermins wurde außerdem der erste Tagungsband „Von der Stadt der Wissenschaft zur Wissenschaftsstadt“ vorgestellt. Er entstand in Zusammenarbeit mit Dr. Iris Klassen, Wissenschaftsmanagement Lübeck, und ist ebenfalls kostenlos im ZKFL erhältlich.