Erster Rammschlag für Heiligenhafens Erlebnis-Seebrücke
Der „Blitz“ im Meer nimmt Formen an
Bei herbstlich frischem Wetter fand am 17. Oktober in Heiligenhafen der „Erste Rammschlag der Brückenpfeiler“ für die neue Erlebnis-Seebrücke statt und viele Gäste waren bei diesem Ereignis ganz vorn am Steinwarder dabei. Dr. Cordelia Andreßen, die Staatsekretärin des Landes Schleswig-Holstein vom Ministerium für Wissenschaft, Wirtschaft und Verkehr, ließ es sich nicht nehmen, den bedeutsamen Termin für die Stadt am Meer persönlich wahrzunehmen und war von den Baufortschritten der Erlebnis-Seebrücke sehr angetan.
Der erste von insgesamt 24 Brückenpfeilern wurde feierlich gerammt und Manfred Wohnrade von den Heiligenhafener Verkehrsbetrieben (HVB), der zusammen mit Joachim Gabriel für die Umsetzung im Auftrag der Stadt Heiligenhafen verantwortlich ist, hob die Bedeutung des markanten Bauwerks für Heiligenhafens Zukunft hervor: „“Alle geplanten Maßnahmen haben als Ziel eine Verbesserung des Übernachtungsangebotes. Die Erlebnis-Seebrücke wird für unsere Gäste einen lebendigen Treffpunkt darstellen: Sie vereint die Bedürfnisse nach Erlebnis, Genuss und Badevergnügen und all das in luftiger Höhe über dem Meer““.
Modell Seebrücke HeiligenhafenModell Seebrücke Heiligenhafen
Fertigstellung im Mai 2012
Die erste Etappe hat Heiligenhafen für den Bau seiner einzigartigen dreigeteilten Seebrücke in „Zick-Zack-Form“ genommen: Der Anstieg vom Niveau des Yachthafens auf die nächstgelegene Düne wurde durch die Aufschüttung mit 5.000 Kubikmeter Sand bewältigt und die Bepflasterung und Promenadenmöblierung sind nun am rechten Platz. Die Seebrücke, die von ihrer Form her an einen „Blitz“ im Meer anmutet, wird im Mai 2012 fertiggestellt sein und ist Bestandteil des Großprojektes „Marina-Resort Heiligenhafen“. Das offizielle Ereignis kündigte die nächste, spannende Bauphase an, nämlich den Weg der Seebrücke hinaus auf das Meer. Die geladenen Gäste erlebten kein symbolisches „Zerschneiden des Bandes“, sondern vernahmen das enorme Geräusch, das beim Rammen eines Brückenpfeilers entsteht. Die touristische Zukunft, pars pro toto die Seebrücke, wurde nicht eingeläutet, sondern „eingerammt“.
Seebrücke I-Tüpfelchen für Heiligenhafen
Gemeinsam mit Bürgermeister Heiko Müller begrüßte Manfred Wohnrade die Staatssekretärin Dr. Cordelia Andreßen, die in ihrem Grußwort die Wichtigkeit des unverwechselbaren maritimen Flairs der Stadt Heiligenhafen als touristisches Alleinstellungsmerkmal betonte. Nach den Worten von Dr. Andreßen wird Heiligenhafen mit der markanten Erlebnis-Seebrücke ein I-Tüpfelchen im touristischen Angebot haben und somit genau den richtigen Weg eingeschlagen, um den zukünftigen Wettbewerb mit attraktiven Angeboten marktgerecht und vorausschauend bedienen zu können.
Land unterstützt Seebrückenneubau mit 3,7 Millionen Euro
Georg Rehse, Heiligenhafens Bürgervorsteher, bezeichnete den Bau als dringend notwendig: „“Wir Heiligenhafener sehen den Bau dieser besonderen Seebrücke als Schlüsselprojekt für die zukünftige touristische Entwicklung an. Das Land Schleswig-Holstein hat die Notwendigkeit einer Erlebnis-Seebrücke ebenso wie wir gesehen, für die Unterstützung aus Kiel sind wir sehr dankbar““. Georg Rehse betonte dazu die Möglichkeiten, die die Seebrücke den Gästen bieten wird: „“Sie wird durch ihre dreigeteilte Konzeptionierung mit einer Vielfalt an Erlebnisbereichen ein Zeichen für touristische Qualität setzen. Eine Meereslounge, ein Badedeck, ein Spieldeck für Kinder, ein Ruhedeck zum Verweilen und ein ereignisreiches Deck für Events werden dafür sorgen, dass hier keine bloße Spaziermeile auf dem Wasser entsteht. Vielmehr wird sich hier eine Seebrücke voller Leben auftun. Mit großen und kleinen Besuchern, die sich treffen, sich wohlfühlen und neue Inspiration finden““, führte Rehse aus.
Die Erlebnis-Seebrücke wird mit der beachtlichen Summe von 3,7 Millionen Euro, die aus dem Kieler Zukunftsprogramm Wirtschaft stammen, gefördert. Insgesamt splitten sich die Kosten von 5.296.100,00 Euro wie nachfolgend auf: 1.023.000,00 Euro für die Promenade und den Seebrückenvorplatz, 3.458.00,00 Euro für die Brücke selbst sowie 815.100,00 Euro für die gesamten Baunebenkosten.
Im Mai 2012 werden die Heiligenhafener mit Stolz auf eine außergewöhnliche Seebrücke schauen können, die mit einer Länge von 435 Metern eine begehbare Fläche von 1.800 Quadratmeter auf zum Teil zwei Ebenen bieten wird. Schnur geradeaus wird sie nicht verlaufen – das Bauwerk bricht somit „Seebrückentradition“, die in anderen Ostseebädern bislang strikt eingehalten wird. In ihrer Länge überragt sie die Grömitzer Seebrücke um rund 40 Meter, diese bringt es immerhin auf 396 Meter. Mit der Heringsdorfer Seebrücke auf Usedom kann sie längenmäßig nicht mithalten, hier wären 508 Meter zu übertreffen gewesen. Doch das war bei der Planung auch nicht das Ziel. Intention war eine Seebrücke voller Leben – nicht die längste Seebrücke Deutschlands.
Seebrücke – Eckdaten:
Seebrückenlänge 435 Meter
Begehbare Fläche auf zum Teil zwei Ebenen 1.800 Quadratmeter
43 Stahlpfähle ein Meter Durchmesser, Länge ca. 24 Meter, es werden 310 Tonnen Stahl verarbeitet
Für Jochbalken und Längsbalken werden 412 Kubikmeter Beton und 120 Tonnen Betonstahl verbaut
Es werden für Gehbelag, Verkleidung und Geländer 180 Kubikmeter Hartholz verbaut
Zur Befestigung des Gehbelages werden ca. 100.000 Edelstahlschrauben eingebaut
Für Rampe, Meereslounge und Badedeck werden ca. 55 Tonnen feuerverzinkter Profilstahl eingebaut
Für Meereslounge und Teile des Geländers werden ca. 220 Quadratmeter Verbundglas benötigt.
Zukunftsprogramm Wirtschaft
Zukunftsprogramm Wirtschaft
In das Zukunftsprogramm Wirtschaft fließen im Zeitraum 2007 – 2013 rund 704 Millionen Euro für die wirtschafts- und regionalpolitische Förderung in Schleswig-Holstein, davon rund 374 Millionen Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE), rund 208 Millionen Euro aus der Bund-Länder-Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) sowie ergänzenden Landesmitteln in Höhe von rund 122 Millionen Euro.