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Politik & Wirtschaft

„Es muss mehr Bewegung in die Pflege kommen!“

„Altenpflege ist mehr als die Leistungen der Pflegeversicherung – es muss mehr Bewegung in die Pflege kommen!“, fordert die AWO Pflege Schleswig-Holstein zum Tag der älteren Generation am 1. April. Die AWO Pflege möchte dabei nicht nur auf die sportlichen Aspekte von Aktivität im Alter eingehen, sondern auch auf bereits in Bewegung geratene Pflegethemen wie z. B. den Expertenstandard Mobilität, die Bewertung freiheitseinschränkender Maßnahmen oder auf das Pflegestärkungsgesetz aufmerksam machen. Zugleich sollen Diskussionen angeregt und aufgezeigt werden, an welcher Stelle vielleicht noch nicht genug in Bewegung gekommen ist.

„Ältere Menschen wünschen sich nicht vorrangig eine gute Pflege, sondern ein gutes Leben trotz Pflege“, erklärt Uwe Braun, Leiter des Unternehmensbereichs Pflege der AWO Schleswig-Holstein. „Unser Ziel ist es daher, durch die Vernetzung und Verankerung unserer Einrichtungen im Gemeinwesen und einen intensiven Dialog mit den Menschen, nicht nur mehr Bewegung in die Pflege zu bekommen, sondern auch in das Leben jedes einzelnen Pflegebedürftigen.“

Jeder kann pflegebedürftig werden – jederzeit. Und das Risiko der Pflegebedürftigkeit steigt mit zunehmendem Alter. Diese Erfahrung hat auch Charlotte Kittlaus aus Eckernförde gemacht. Die 92-jährige ist eine von mehr als 2,5 Millionen Menschen deutschlandweit, die ambulante Leistungen aus der vor 20 Jahren eingeführten Pflegeversicherung in Anspruch nehmen. Obwohl ihr das Aufstehen schwerfällt und sie Hilfe beim Duschen benötigt, führt sie weiterhin ein sehr aktives Leben, denn von ihrer Wohnung aus sind fast alle Aktivitäten mit dem Rollator erreichbar. So gehört Charlotte Kittlaus zum Singkreis im Holthuus, spielt Skat und Bridge, und auch wenn einmal im Monat ein AWO-Treffpunkt zur Beratung und zum Klönen angeboten wird, ist sie immer dabei. Außerdem geht sie regelmäßig ins Konzert und nimmt am monatlichen Mittagstisch teil, den eine Nachbarin organisiert. „Ich bin 100% mit meinem jetzigen Leben zufrieden“, sagt sie.

„Unsere Erfahrung zeigt: Frau Kittlaus ist keine Ausnahme, denn trotz Pflegebedürftigkeit führen viele der Leistungsempfänger weiterhin ein sehr bewegtes Leben“, erklärt Uwe Braun. „Dies auch zukünftig zu gewährleisten und die Verankerung der Pflegeeinrichtungen im Gemeinwesen zu fördern, ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, und dafür möchten wir uns als AWO auch weiterhin mit gezielten Angeboten und einem offenen Dialog mit unseren Kunden engagieren.“