EU-Arbeitsgruppe alarmiert: Religiöse Intoleranz nimmt zu
Bericht nimmt häufig Bezug auf Open Doors Informationen – (Open Doors) – Ein am 3. Juni 2015 vorgestellter EU Bericht verweist darauf, dass sowohl Häufigkeit als auch Intensität von Verletzungen der Religionsfreiheit weltweit zugenommen haben. Erstellt hat den Bericht die interfraktionelle Arbeitsgruppe für Religions- und Glaubensfreiheit und religiöse Toleranz der Europäischen Union.
Ihre Vertreter mahnten bei der Vorstellung an, die EU müsse mehr unternehmen, um dieser Entwicklung entgegenzuwirken. Open Doors hatte bereits bei der Vorstellung des Weltverfolgungsindex im Januar 2015 auf diese Entwicklung im Bereich der weltweiten Christenverfolgung hingewiesen. Der EU Bericht bezieht sich an vielen Stellen auf Informationen des überkonfessionellen Hilfswerkes.
Hilfsprojekte in den „failed states“ Irak und Syrien
Zwei Staaten, in denen Open Doors derzeit durch große Hilfsprojekte stark engagiert ist, finden in dem Bericht besondere Beachtung: „Hinsichtlich der Religions- und Glaubensfreiheit betrachten wir den Irak und Syrien … als failed states (‚gescheiterte Staaten‘)“, schreiben die EU-Autoren.
In Syrien ist Open Doors seit 2012, im Irak bereits seit 2007 im Bereich von Nothilfe für verfolgte Christen tätig und unterstützt dort regelmäßig tausende mittelloser Familien mit Nahrung, Kleidung und anderen Bedarfsgütern. Eine wachsende Rolle spielen außerdem dringend benötigte Schulungen im Bereich Trauma-Seelsorge.
UN-Mittel für Syrien reduziert – Open Doors plant Aufstockung
Die UN hat die bereitgestellten Hilfsmittel für die Krisengebiete in den beiden Nahost-Ländern gekürzt. Aus diesem Grund hat Open Doors beschlossen, das laufende Hilfsprogramm nicht nur fortzusetzen, sondern aufzustocken. „Es wäre unverantwortlich, uns in der derzeit herrschenden Situation aus Syrien und dem Irak zurückzuziehen“, so Markus Rode, Geschäftsführer von Open Doors Deutschland.
„Unsere Mitarbeiter vor Ort berichten laufend von der unverändert dramatischen Lage der Menschen in den Kriegsgebieten. Durch die enge Zusammenarbeit mit den lokalen Kirchen erreichen wir sehr viele Menschen, die dringend auf Hilfe von außen angewiesen sind.“ Das allein aus Spenden finanzierte Hilfswerk hat für die kommenden zwei Jahre ein neues Hilfspaket im Volumen von 10 Mio. Euro beschlossen.
„Wir rufen Christen aller Konfessionen auf, die Menschen in Syrien und dem Irak jetzt nicht im Stich zu lassen. Die systematische Vertreibung von Christen könnte sonst dazu führen, dass es in diesen Gebieten bald keine Kirche mehr gibt.“
Am 4. und 5. Juli 2015 lädt Open Doors anlässlich seines 60-jährigen Bestehens zum Jubiläumswochenende nach Karlsruhe ein: Dort werden Sprecher aus mehreren Ländern, u.a. dem Irak, über die Situation verfolgter Christen berichten.