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Politik & Wirtschaft

EU muss Kinder an der türkisch-griechischen Grenze schützen

Berlin (ots) – Vor dem EU-Innenministertreffen am Mittwoch appelliert Save the Children an die Bundesregierung, alles zu tun, um Kinder und Jugendliche vor der unmenschlichen Situation entlang der türkisch-griechischen Grenze zu schützen. „Schwer traumatisierte Kinder sind wieder mit Gewalt und Chaos konfrontiert. Sie erleben, wie ihre Eltern vor ihren Augen angegriffen werden“, sagt Susanna Krüger, Geschäftsführerin von Save the Children Deutschland. „Als internationale Kinderrechtsorganisation können wir diese Entwicklungen an den Grenzübergängen und auf den griechischen Inseln nicht hinnehmen. Diese Eskalation muss sofort beendet werden.“ Save the Children erinnert daran, dass Pushbacks und Kollektivausweisungen die EU- Grundrechtecharta verletzen und nach internationalem Recht verboten sind. Das UN-Kinderrechtskomitee verurteilt explizit gewaltsame Pushbacks von Kindern an den EU-Außengrenzen als Kinderrechtsverletzungen. Save the Children fordert die EU-Mitgliedstaaten auf, das Recht auf Asyl an ihren Außengrenzen zu wahren. Hier wiederholen sich Entwicklungen wie auf dem westlichen Balkan, wo Berichte von gewaltsamen Rückschiebungen zu 90 Prozent unbegleitete Minderjährige betreffen. Ein Jugendlicher aus Afghanistan berichtete Mitarbeitern von Save the Children vor Ort: „Die kroatische Polizei hat uns heftig verprügelt und uns gezwungen nach Serbien zurückzugehen. Mein Freund musste ins Krankenhaus.“ Save the Children fordert die Bundesregierung auf, das morgige Treffen der EU-Innenminister zu nutzen, um sich auf sofortige Maßnahmen zum Schutz der Kinder und Jugendlichen an den Grenzen zu verständigen. Darüber hinaus muss humanitäre Hilfe schnellstmöglich die am stärksten gefährdeten Flüchtlinge und Migranten in der Türkei und Griechenland erreichen. Mit großer Sorge beobachtet Save the Children auch die Entwicklungen auf den griechischen Inseln wie zuletzt auf Lesbos, wo es gewaltsame Übergriffe auf Flüchtlingsfamilien, Helfer und Journalisten gab. Save the Children ruft die Bundesregierung dazu auf, unverzüglich Lösungen zu finden, um Kinder und besonders gefährdete Familien von den griechischen Inseln nach Deutschland zu holen – dies ist schon jetzt im Dublin-System relativ unbürokratisch möglich. „Wir brauchen jetzt schnelle und vor allem nachhaltige Lösungen“, betont Susanna Krüger von Save the Children. „Viele der Kinder haben Verwandte in Deutschland. Wir sollten die Familien hier unbürokratisch zusammenführen. Schließlich haben die Kommunen und Länder bereits signalisiert, evakuierte Kinder und ihre Familien aufzunehmen. Die Bundesregierung sollte entsprechende Möglichkeiten schnellstmöglich ausloten.“ Über Save the Children Im Nachkriegsjahr 1919 gründete die britische Sozialreformerin und Kinderrechtlerin Eglantyne Jebb Save the Children, um Kinder in Deutschland und Österreich vor dem Hungertod zu retten. Heute ist die inzwischen größte unabhängige Kinderrechtsorganisation der Welt in über 120 Ländern im Einsatz. Save the Children ist da für Kinder in Kriegen, Konflikten und Katastrophen – seit 100 Jahren und darüber hinaus. Diese Kinder zu schützen, zu stärken und zu fördern ist das zentrale Anliegen der Organisation. Die Schwerpunkte der Arbeit liegen in den Bereichen Schule und Bildung, Schutz vor Ausbeutung und Gewalt sowie Überleben und Gesundheit. Save the Children setzt sich ein für eine Welt, die die Rechte der Kinder achtet. Eine Welt, in der alle Kinder gesund und sicher leben und frei und selbstbestimmt aufwachsen können. Bei Interviewanfragen wenden Sie sich bitte an unsere Pressestelle in Berlin. Pressekontakt: Save the Children Deutschland e.V. Pressestelle – Susanne Sawadogo Tel.: +49 (30) 27 59 59 79 – 120 Mail: susanne.sawadogo@savethechildren.de Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/106106/4536950 OTS: Save the Children Deutschland e.V. Original-Content von: Save the Children Deutschland e.V., übermittelt durch news aktuell

Quelle: presseportal.de