Europäisches Kartellrecht: verhindert faire Preise für Krabbenfischer
Zum Streik der Krabbenfischer sagt der europa- und fischereipolitische Sprecher der Grünen Landtagsfraktion Bernd Voß: Wir unterstützen den Streik der Krabbenfischer. Sie haben besonders unseren Respekt, dass es ihnen gelungen ist, diesen Streik länderübergreifend zu organisieren. Wenn die vielen, überwiegend als kleine Familienbetriebe arbeitenden Krabbenfischer in einen Streik treten, der sie viel Geld und Zeit kostet, ist ihre wirtschaftliche Situation dramatisch.Die Krabbenfischer versuchen seit Jahren sich zu organisieren, um mit den Krabbengroßhändlern eine an der Nachfrage orientierte Fangmenge aushandeln zu können.
Ähnlich wie bei den Milchbauern geht es den Krabbenfischern darum, sich zusammenzuschließen zu können, um so über eine Mengenanpassung faire Preise aushandeln zu können.
Nur mit auskömmlichen Preisen sind ein Fortbestand einer angepassten Küsten- und Krabbenfischerei und ihr weiterer Einstieg in nachhaltige Fang- und Zertifizierungssysteme möglich.
Die Krabbenfischer befinden sich seit Jahren in einem Rechtsstreit mit den Kartellbehörden der Europäischen Union. Der europäische Gesetzgeber verhindert bisher aber faire Rahmenbedingungen für Kleinerzeuger an den Märkten. Es geht hier also um nicht weniger als das Überleben vielfältiger klein- und mittelständischer Strukturen in Europa.
Ich fordere die FischereiministerInnen in Land und Bund auf, in Europa endlich offensiv die Interessen der kleinen und mittelständischen Fischereibetriebe zu vertreten.
