Europaparlament befürwortete heute verschärfte Herkunftsangaben von frischem, gekühltem und gefrorenem Schweine-, Geflügel-, Schaf- und Ziegenfleisch
Britta Reimers, agrarpolitische Sprecherin der FDP im Europäischen Parlament, kritisierte den heute im Plenum des Parlaments verabschiedeten Entschließungsantrag: „Die im Antrag geforderte zwingende Anforderung bezüglich der Angabe des Geburtsorts sowie des Aufzuchtorts und des Schlachtorts für unverarbeitetes Schweine-, Geflügel-, Schaf- und Ziegenfleisch ist ein enormer zusätzlicher Verwaltungs- und Kostenaufwand für Landwirte und Produzenten. Diese künstlichen Preistreiber werden dem Verbraucher nicht schmecken.“
„Der Aufzuchtort sagt zudem nichts über die Qualität des Fleisches aus. Der Verbraucher wird nur getäuscht, da der Verbraucherschutz nicht erhöht wird.
Es macht nämlich keinen Unterschied, ob das Schwein einen Meeresblick oder eine Almaussicht hatte. Wir brauchen keinen Personalausweis für Schweine“, sagte Frau Reimers.
Sie fügte hinzu: „Der Pferdefleischskandal hat ja gerade gezeigt, dass die bestehende verpflichtende Herkunftsangabe bei Rindfleisch eben nicht vor Betrügern schützt. Man muss den Mut haben, der Fachkompetenz der Landwirte und guter landwirtschaftlicher Praxis zu vertrauen. Gesundheitsschutz oder Qualitätssicherung werden durch diesen Antrag nicht erreicht. Und das ist es ja letztlich, was der Verbraucher will und worauf er ein Anrecht hat.“