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„Fegt alle hinweg“ – das Schicksal jüdischer Ärzte im Nationalsozialismus

Jüdische Ärztinnen und Ärzte hatten im ‚Dritten Reich‘ Berufsverbot. Schon früh entzog ihnen das Regime die Approbation, nachdem auch angesehenste Vertreter des Berufsstandes zuvor diffamiert worden waren.Die Ärztekammer Schleswig-Holstein präsentiert jetzt eine Ausstellung, die exemplarisch Schicksal und Werdegang von jüdischen Ärztinnen und Ärzten in der Zeit nach 1933 zeigt. Die Ausstellung ist zu sehen in den Räumen der Akademie für medizinische Fort- und Weiterbildung, Esmarchstraße 4 in Bad Segeberg. Ausstellungseröffnung ist am Mittwoch, 30. Oktober um 15 Uhr.

Schon unmittelbar nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten, im März 1933, hatte sich die Vertretung der deutschen Ärzteschaft gleichschalten lassen. „Fegt alle hinweg, die die Zeichen der Zeit nicht verstanden haben“, forderte Reichsärzteführer Dr. Gerhard Wagner. Was er damit meinte, bekamen Ärztinnen und Ärzte jüdischer Herkunft spätestens Ende September 1938 zu spüren, als ihnen per Verordnung die Approbation und damit die Berufserlaubnis entzogen wurde.

Welche Folgen ein solches Berufsverbot für einzelne Ärztinnen und Ärzte hatte, in welcher Weise die nationalsozialistische Hetze Karrieren und persönliche Lebensentwürfe zerstörte, das macht die Ausstellung in der Akademie der Ärztekammer an einzelnen Beispielen anschaulich. Die Ausstellung entstand nach einer Idee der Münchner Ursula und Hansjörg Ebell, die bei der Eröffnung in Bad Segeberg dabei sein werden. In München, im Universitätsklinikum Großhadern, war die anschauliche Dokumentation auch zuletzt, anlässlich des 75. Jahrestages des Approbationsentzugs, zu sehen.

In Schleswig-Holstein bleibt die Ausstellung „Fegt alle hinweg …“ bis zum 12. Dezember. Geöffnet ist die Akademie für medizinische Fort- und Weiterbildung von Montag bis Freitag in der Zeit von 8 – 17 Uhr, nach Anfrage auch an Wochenenden.

Der Eintritt ist frei.