Fehmarnbelt-Querung: IHK sieht Impulse für die Wirtschaft
Zur Unterzeichnung des Staatsvertrages zum Bau der Fehmarnbelt-Querung sagt der Hauptgeschäftsführer der IHK Schleswig-Holstein, Professor Dr. Bernd Rohwer:
Foto: Reinhard Bartsch
„Die feste Fehmarnbelt-Querung wird Realität! Mit der Unterzeichnung des Deutsch-Dänischen Vertrages legen die beiden Regierungen endlich den Grundstein für das bedeutendste Verkehrsprojekt der kommenden Jahre im Norden, für das die Industrie-und Handelskammern in Schleswig-Holstein lange gekämpft und
gestritten haben.“
Mit der zu erwartenden Ratifizierung des Vertrages können nun nach langjähriger Vorbereitung die konkrete Planung und der Bau der Querung bis zum Jahr 2018 beginnen.
Mit der festen Querung rücken Mittel- und Nordeuropa näher zusammen. Durch die Verkürzung der Fahrtzeiten ergeben sich neue Impulse für die Wirtschaft, denn die Fehmarnbelt-Region wird zur Wachstumsregion zwischen den Metropolen Hamburg und Kopenhagen/Malmö:
Die Reisezeit im Skandinavienverkehr verkürzt sich um mindestens eine Stunde. Die Metropolregionen Hamburg/Lübeck und Kopenhagen/Malmö rücken
damit enger zusammen.
Die Erreichbarkeit und die Standortqualität der Fehmarnbelt-Region verbessern sich nachhaltig, die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen steigt. Durch den Brückenschlag entsteht eine dynamische Wachstumsachse in Nordeuropa.
Die Arbeitsmärkte beider Länder wachsen zusammen. Eine Folge ist die Erleichterung
des Transfers von Innovationen und Know-how.
Die deutsch-dänische Fehmarnbelt-Region liegt mitten in Europa – eine eigene regionale Identität entsteht. Nun müssen Politik und Verwaltung sicherstellen, dass Deutschland seine Hausaufgaben macht: »Die leistungsfähige Hinterlandanbindung für den Straßen- und Schienenverkehr einschließlich der Jütlandroute sind zügig zu realisieren, damit die Fehmarnbelt-Querung vom ersten Tag an ein Erfolg für ganz Schleswig-Holstein wird«, so Rohwer. Dazu gehört auch die Weiterleitung der Wachstumsim-pulse in die Mitte und den Norden Schleswig-Holsteins durch eine leistungsfähige zentrale Verkehrsachse, wie sie eine ausgebaute B 202 darstellen könnte.
Außer dem Bau der Querung gilt es nach Auffassung der IHK, verstärkt Prozesse der Regionsbildung anzustoßen. Die IHK Schleswig-Holstein setzt sich bereits jetzt intensiv dafür ein, dass die Wirtschaft und die Menschen in der Fehmarnbelt-Region schon während der Planungs- und Bauphase von dem Projekt profitieren.
Die Knüpfung von Kooperationen kann wesentlich dazu beitragen, das Wirtschaftswachstum in der Region zu sichern. Die kommenden zehn Jahre werden zeigen, ob in der Region nicht nur das verbindende Bauwerk entsteht, sondern auch der mentale Brückenschlag gelingt, betonte Rohwer.
Die IHK Schleswig-Holstein hat zu diesem Zweck mit mehreren Wirtschaftsorganisationen in Deutschland und Skandinavien das Fehmarnbelt Business Council gegründet. »Gemeinsam mit unseren Partnern wollen wir auf die Unternehmen in der Region zugehen. Die Chancen und Potenziale der Querung erschließen sich nicht nur durch die direkte und indirekte Beteiligung an den Bauarbeiten, sondern langfristig durch die Vernetzung der Unternehmen beiderseits des Fehmarnbelts«, betonte der Hauptgeschäftsführer der IHK Schleswig-Holstein.