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Kultur & Wissenschaft

FHL: Methodik-/Didaktikschulung für chinesische ProfessorInnen

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Gestern unterzeichneten die Hochschulleitungen der Universität Flensburg und der Fachhochschule Lübeck einen Kooperationsvertrag im Rahmen einer interkulturellen Bildungsmaßnahme für chinesische Professorinnen und Professoren.

Foto (FHL): Die Professoren Dr. Heiner Dunckel (links), Präsident der Universität Flensburg und Dr. Joachim Litz, Prorektor der FH LübeckDabei geht es um die Methodik und Didaktik im Vorlesungswesen zweier unterschiedlicher Bildungssysteme und deren Abstimmung und Angleichung in internationalen Hochschulkooperationen. Das Zauberwort heißt „Train the Trainer“.

Die Kooperation zwischen den schleswig-holsteinischen Hochschulen ist aus dem Deutsch-chinesischen Studienmodell entstanden, das die Fachhochschule Lübeck mit der East China University of Science and Technology (ECUST) seit zwei Jahren erfolgreich praktiziert. Bei der praktischen Umsetzung dieses internationalen Studienprojektes wird deutlich, dass die unterschiedlichen Lehrmethoden und die zugrundeliegenden didaktischen Konzepte an chinesischen Partnerhochschulen die Studierenden und auch die Lehrenden vor große Herausforderungen stellen. Da sich die Didaktik und Methodik in Deutschland grundlegend von denen chinesischer Hochschulen unterscheidet, müssen sich die Studierenden enorm umstellen, um den Vorlesungen folgen zu können.

Die Implementierung einer Methodik-/Didaktikschulung stößt auch bei der Partnerhochschule in Shanghai auf großes Interesse. Die chinesische Seite hat den Bedarf für sich erkannt und bereits ein entsprechendes Abkommen unterzeichnet. Besonders für die schon jetzt etablierten Lehrkooperationen zwischen deutschen und chinesischen Hochschulen kann dieses Tool interessant werden, da es den Übergang der Studierenden an deutsche Hochschulen erleichtert und ein wirkungsvolles Werkzeug zur Qualitätssicherung darstellt.

Grundlage für die Durchführung der Schulung chinesischer ProfessorInnen ist die fundierte wissenschaftliche Entwicklung und Begleitung. Diese wird im Projekt von dem Zentrum für wissenschaftliche Weiterbildung der Universität Flensburg übernommen. Im Einzelnen geht es um den interkulturellen Abgleich der Lehr- und Lernbedingungen an Hochschulen in China und Deutschland mit der Curriculare Entwicklung der Schulung und Organisatorische Umsetzung sowie der Evaluation und dem wissenschaftlichen Abschlussbericht.

Partner im Projekt sind neben der Fachhochschule Lübeck als Antragstellerin, die East China University of Science and Technology (ECUST ist eine der chinesischen Schlüssel-Universitäten mit ihren 17.000 Studierenden) als bereits eingeführte Partnerhochschule, die Universität Flensburg mit ihrer bildungs- und wirtschaftswissenschaftlichen sowie internationalen Ausrichtung. Die vorgesehene Anbindung der Entwicklungs- und Begleitforschung an das dortige Zentrum für wissenschaftliche Weiterbildung unterstützt insbesondere die hochschuldidaktische Fragestellung des Projektes auf der Ebene von Erwachsenen/Weiterbildung.

Als viertes wichtiges Projektmitglied kooperiert die oncampus GmbH; sie ist eine Ausgründung der Fachhochschule Lübeck und sorgt für umfassende E-Learning-Services: Von der Konzeption und Produktion über den Betrieb bis hin zur Vermarktung von innovativen Qualifizierungsprogrammen. E-Learning nach der oncampus-Methode ermöglicht berufsbegleitendes und lebenslanges Lernen, auch über große Entfernungen hinweg.

Das Projekt wird mit Mitteln des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) unterstützt und hat eine Laufzeit bis in das Jahr 2011.

Es startet jetzt unmittelbar nach der Vertragunterzeichnung und im Herbst dieses Jahres werden bereits die ersten chinesischen ProfessorInnen zu Schulungsmaßnahmen erwartet.

Quelle: FHL