Führungen durch Tillmann- und Kunau-Ausstellungen und mehr

Auch in der kommenden Woche bieten die Museen der Hansestadt Lübeck wieder interessante Führungen durch die aktuellen und ständigen Ausstellungen statt.
Im Kulturforum Burgkloster, Hinter der Burg 2 – 6, führt die Künstlerin Christine Tillmann am Donnerstag, 28. September 2006, durch ihre Ausstellung „Licht und Finsternis“. Beginn ist 19 Uhr. Die Teilnahme kostet inklusive Eintritt sechs, ermäßigt vier Euro, Kinder zahlen drei Euro. Seit vielen Jahren ist Christine Tillmann im künstlerischen Leben Lübecks präsent. Sie ist vor allem mit ihren kraftvollen plastischen Arbeiten hervorgetreten. Dabei verwandelt Tillmann Alltagsgegenstände in Kunstobjekte. Durch unterschiedliche Beleuchtungsstufen ruft die Künstlerin bei der Betrachtung ihrer Objekte unterschiedliche Gefühlsassoziationen hervor. So lässt sie beispielsweise ihre „Angstblüte“, vom Licht her modifizierbar, hintergründig-vordergründig oszillieren zwischen Kunst und Kitsch.
Was es mit den Werken in der Ausstellung „60 Bilder aus 60 Jahren“ auf sich hat, erläutert Walther Kunau im Rahmen einer Führung am Sonntag, 1. Oktober. Die Führung im Burgkloster, Hinter der Burg 2 – 6, beginnt um 11.30 Uhr. Die Teilnahme kostet inklusive Eintritt sechs, ermäßigt vier Euro. Der Künstler Walter Kunau, dessen faszinierende Landschaften in vielen privaten und öffentlichen Sammlungen hängen, stellt 60 Jahre künstlerischen Schaffens im Kreuzgang des Burgklosters vor. Kunau ist den Lübeckern durch viele Ausstellungen der Vereinigung der Lübecker Maler und Bildhauer bekannt. Die Ausstellung entstand in Kooperation mit dem Nordfriesischen Museum Husum und dem Kulturzentrum Schloss Reinbek.
Das St. Annen-Museum, St.-Annen-Straße 15, bietet regelmäßig freitags um 16 Uhr Führungen an. Der Schwerpunkt liegt auf der Abteilung für Sakrale Kunst. Die nächste Führung mit Jutta Meyer findet am 29. September statt und beschäftigt sich mit dem Thema „Marienverehrung“. Die Teilnahme kostet fünf, ermäßigt drei Euro inklusive Eintritt. Das in einem ehemaligen Augustinerinnen-Kloster aus dem frühen 16. Jahrhundert eingerichtete Museum beherbergt Deutschlands bedeutendste Sammlung mittelalterlicher Schnitzaltäre norddeutscher Prägung. Sie wird ergänzt durch sakrale Werke niederländischer Malerei des 15. und 16. Jahrhunderts, herausragend darunter der Passionsaltar von Hans Memling von 1491. Im Museum befindet sich außerdem eine bedeutende Sammlung liturgischer Gewänder und Geräte des Mittelalters.
Wer sich für die Geschichte des Burgklosters, Hinter der Burg 2 – 6, interessiert, kann am Sonnabend, 30. September, um 11.30 Uhr an einer Führung durch das ehemalige Dominikanerkloster teilnehmen. Die Teilnahme kostet vier Euro plus zwei Euro für die Führung zugunsten des Fördervereins Museum Burgkloster zu Lübeck e. V.. Zum Dank für ihre Hilfe in der Schlacht von Bornhöved 1227 haben die Lübecker der heiligen Maria Magdalena ein Kloster gewidmet. Erbaut wurde das „Maria-Magdalenen-Kloster“, so der eigentliche Name, 1229 auf dem Gelände der 1225/26 geschleiften stadtherrlichen Burg und bis ins 14. und 15. Jahrhundert erweitert. Es gehört mit Kreuzgang und angrenzenden Klausurräumen zu den Hauptleistungen der Backsteingotik in Norddeutschland.
Neben dem Burgkloster liegt das Museum für Archäologie, in dem am Sonnabend, 30. September, um 11 Uhr eine Führung stattfindet. Der Eintritt kostet vier, ermäßigt zwei beziehungsweise ein Euro plus zwei Euro Gebühr für die Führung. Im sogenannten Beichthaus des ehemaligen Lübecker Dominikanerklosters sind auf drei Ebenen die Ergebnisse der Lübecker Archäologie zu sehen, durch die die Besucher einen guten Eindruck vom Alltag des mittelalterlichen Lübeckers bekommen. Neben dem Mittelalter, in dem Lübeck als Königin der Hanse auf dem Höhepunkt seiner Macht war, werden dem Besucher aber auch frühere Epochen wie die Stein- oder Bronzezeit präsentiert.
Eine Führung im Museum Holstentor am Sonnabend, 30. September, 15 Uhr, befasst sich mit dem Thema „Die See- und Handelsmacht“ und wird von Monika Apsitis geleitet. Die Teilnahme kostet fünf, ermäßigt drei Euro inklusive Eintritt. Das mächtige Holstentor ist das stolze Symbol der Geschichte Lübecks als reichsfreier Stadt und seiner Vormachtstellung im Ostseeraum. In den Geschützkammern befindet sich heute hinter bis zu 3,50 Meter dicken Mauern ein spannendes Museum, das nicht nur von der Geschichte des Tores als Wehrbau erzählt. Auch die umfangreiche Ausstellung „Die Macht des Handels“ wird hier gezeigt – denn auf dem Erfolg des Lübecker Kaufmanns gründete die Bedeutung der mittelalterlichen Stadt.
Das Museum Behnhaus/Drägerhaus, Königstraße 9 – 11, bietet jeden Sonntag eine thematische Führung an. Die nächste Führung findet am 1. Oktober um 16 Uhr statt. Die Teilnahme kostet fünf, ermäßigt vier Euro inklusive Eintritt. Das Museum ist ein Ensemble aus zwei miteinander verbundenen Kaufmannshäusern des 18. Jahrhunderts. Das Behnhaus ist das eindrucksvollste Beispiel großbürgerlicher Wohnkultur um 1800 in Norddeutschland und spiegelt den Repräsentationswillen des Lübecker Kaufmanns wider. Das Drägerhaus besitzt die einzige erhaltene Lübecker Festraumfolge des 18. Jahrhunderts und beherbergt heute eine reiche Gemäldesammlung. Zu sehen sind in beiden Häusern Werke des 19. und 20. Jahrhunderts von Overbeck und Caspar David Friedrich, Liebermann und Kuehl, Slevogt und Pechstein.
Die Overbeck-Gesellschaft, der Kunstverein in Lübeck, bietet während der laufenden Ausstellungen jeweils sonntags um 15 Uhr Führungen im Pavillon, Königstraße 11, Behnhausgarten, an. Die nächste Führung findet am 1. Oktober statt. Die Teilnahme kostet 1,50 Euro. Zur Zeit wird die Ausstellung von Werner Reiterer „Projekte für den öffentlichen Raum“ präsentiert. Noch bis zum 15. November sind zweidimensionale Arbeiten in einer bestechenden Kombination aus schwarz-grauen Bleistiftzeichnungen und farbigen Fotografien, in denen Ideen und Konzepte zu Projekten im öffentlichen Raum entwickelt werden, zu sehen.









