Lübeck Lupe

Flottillenadmiral Andreas Krause enthüllte 40. Admiralswappen im Ratskeller

RatsK-40.Admiral
Es entspricht einer bereits historischen Tradition, dass Namen und Wappen Lübecker Admiräle die Wände des Admiralszimmers im Ratskeller zu Lübeck zieren. 28 Jahre ist es her, seit der „letzte“ Admiral sich dort verewigen durfte. Seit Juli 2006 ist mit Andreas Krause erneut ein gebürtiger Lübecker zum Admiral ernannt worden: als Flottillenadmiral bei der Bundesmarine in Kiel.

Foto (RB) – BU Textende
Damit hatte das Anrecht, im besagten Admiralszimmer ebenfalls dieser Tradition nachkommen zu dürfen. Das dementsprechende Anliegen offerierte ihm der Lübecker Stadtpräsident Peter Sünnenwold auf Hinweis des Lübecker Ratskellermeisters Joachim Berger bei guter und sogar maritimer Gelegenheit: auf der Kieler Woche 2007. Zwischenzeitlich war der Flottillenadmiral unter anderem Kommandeur der UN-Marine vor dem Libanon und damit Befehlshaber des multinationalen Marineverbandes der UN-Truppe im Nahen Osten (Unifil), so dass aus diesen wie anderen terminlichen Gründen ein wenig Zeit ins Land gegangen ist, um endlich dem alten Brauch nachkommen zu können.

In Anwesenheit eines handverlesenen Gästekreises – darunter auch Lübecks ehemaliger Hafenkapitän und Kapitän AG Henning C. Redlich – „empfing“ Stadtpräsident Peter Sünnenwold gemeinsam mit Ratskellermeister Joachim Berger den hohen Gast von der Bundeswehr. Über ihren Köpfen noch Wappen und Namen von einem Tuch verhüllt, begrüßte Joachim Berger als Gastgeber den zu Ehrenden und verwies auf diese Tradition, die schon im 13. Jahrhundert ihren Ursprung findet.

Peter Sünnenwold berichtete dazu, dass vor 28 Jahren Heinz Kühnle als eben 39. Admiral diese Ehre zuteil wurde. Der Stadtpräsident verwies auch auf das Admiralzimmer im lübschen Rathaus selbst, wo eine Szene an die für Lübeck siegreiche Seeschlacht gegen Schweden Höhe Gotland aus dem Jahre 1564 erinnert. Immerhin kamen in besten Hansezeiten auf 25.000 Einwohner Lübecks 2.500 Handels-, aber auch Kriegsschiffe. Sind solche Zeiten auch längst vorbei und werden Lübecker Bürgermeister und damals zugleich „Oberste Flottenbefehlshaber“ nach verlorener Schlacht auch nicht mehr geköpft, so entwickelt sich der Lübecker Hafen als größter Hafen der Ostsee in enormer Weise dank der Entwicklung im skandinavischen wie baltischen Raum. Zur Bundeswehr habe man selbstverständlich hervorragende Beziehungen, so Peter Sünnenwold. Denn mit der Fregatte Lübeck würde der Name in alle Welt „getragen“: „Ich hoffe zudem, dass immer wieder ein Schiff der Bundeswehr den Namen unserer Stadt tragen wird. Darauf legen wir großen Wert!“

Flottillenadmiral Andreas Krause empfindet den Anlass der Wappenenthüllung als eine große Ehre: „Vor allem wenn man in dieser zumeist kurzlebigen Zeit auf eine über 700 Jahre bestehende Tradition blickt. Da ist es schon etwas ganz Besonderes, Namen und Wappen hier in einem ebenso besonderen Raum an einem festen Platz zu finden!“ Nicht zufällig auch die Anwesenheit des Lübecker Künstlers Karlheinz Meyer: Er hatte Farbe auf das neue hölzerne Wappen gebracht. Dazu merkte er voller Stolz an, dass er einen solchen „Auftrag“ bereits vor 28 Jahren beim 39. Admiral ausführen durfte.

Foto/Text: Reinhard Bartsch
BU: Für jeden ein jeweils für sich besonderer Tag: (von li.) Ratskellermeister Joachim Berger, Stadtpräsident Peter Sünnenwold, Flottillenadmiral Andreas Krause und Künstler Karlheinz Meyer.