Flughafen Lübeck: IHK fordert zügige Investorensuche
Das Votum der Lübecker für den Weiterbetrieb und den Ausbau des Flughafens ist deutlich. Mit einer Zweidrittel-Mehrheit erging der klare Auftrag an die Hansestadt, den Airport in eine sichere Zukunft zu führen. „Vorrangig sind jetzt die Suche nach einem Investor und die erfolgreiche Akquise neuer, durch möglichst viele verschiedene Airlines betriebene Flugstrecken“, sagte Christoph Andreas Leicht, Präses der Industrie- und Handelskammer zu Lübeck. „Auch sollte die Stadt zügig das Angebot des Landes zur Zusammenarbeit beim Flughafen annehmen.“Angesichts der riesigen strukturellen Probleme des städtischen Haushaltes sowie der Kosten für den Betrieb und den Ausbau des Flughafens appellierte Leicht an die Lübecker Politiker, jetzt zusammenzustehen und gemeinsam einen Masterplan für die Hansestadt zu erarbeiten. „Dieser kann der Stadt wieder Perspektiven eröffnen“, betonte der Präses. „Gerade darin liegt die Chance, die weit über die Flughafenentwicklung hinausgeht.“
Die IHK hatte sich als Interessenvertretung der regionalen Wirtschaft für den Erhalt des einzigen leistungsfähigen Verkehrsflughafens in Schleswig-Holstein engagiert und den „Förderfonds Flughafen“ aufgelegt. „Der Airport bietet der Hansestadt Lübeck und der gesamten Region einmalige Perspektiven, weil er ein Standortvorteil für den Wirtschaftsraum Hamburg-Lübeck ist“, so Leicht. Zwar stünden jetzt Investitionen an, aber auch die Abwicklung des Flughafens hätte viel Geld gekostet.
„Wir haben die Argumente der Gegner stets ernst genommen, sind nach einer Abwägung der Fakten aber zu dem Ergebnis gekommen, dass die Chancen größer sind als die Risiken. Dies gilt auch für die künftigen Investitionen“, sagte der Präses. Um die Chancen optimal und nachhaltig nutzen zu können, sollten sich Befürworter und Gegner an einen Tisch setzen und gemeinsam einen Zukunftsfahrplan für den Flughafen erarbeiten. Die Zeit dränge, betonte Leicht, denn der Bürgerentscheid verpflichte die Stadt nur zum Weiterbetrieb des Airports bis Ende 2012. „Bis dahin müssen die Weichen gestellt sein, Blankensee für eine Funktion als dritte Start- und Landebahn neben Hamburg-Fuhlsbüttel in Norddeutschland zu profilieren.“ In rund zehn Jahren werde der Hamburger Airport an seine Kapazitätsgrenzen stoßen. „Nur der Lübecker Flughafen ist in der Lage, Fuhlsbüttel zu ergänzen.“