Forscher nehmen MRSA-Ausbreitung unter die Lupe
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Cambridge (pte/22.01.2010/10:00) – Wissenschaftler des Wellcome Trust Sanger Institute http://www.sanger.ac.uk haben ein Verfahren zur genauen Nachverfolgung der Ausbreitung von MRSA (Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus) in Krankenhäusern entwickelt. Die Forscher untersuchten das Genom von MRSA-Stämmen rund um die Welt und in einem Krankenhaus in Thailand. Es gelang ihnen, winzige Veränderungen zu erkennen, die es ermöglichten, einen Stamm zu einem individuellen Patienten zurückzuverfolgen. Damit sei laut den Wissenschaftlern klarer geworden, wie sich diese Bakterien so rasch verbreiten können. In weiterer Folge sollten sich basierend auf diesem Wissen auch verbesserte Behandlungsmöglichkeiten entwickeln lassen. Für die aktuelle Untersuchung haben britische Wissenschaftler mit Kollegen aus Thailand, Portugal und den Vereinigten Staaten zusammengearbeitet. Sie setzten neue Hochleistungstechnologien für die DNA-Sequenzierung der MRSA-Proben von Patienten ein. Untersucht werden sollte, wie sie genetisch miteinander verwandt sind. Es gelang, einzelne Unterschiede im genetischen Code zu identifizieren. Analysiert wurden zwei verschiedene Probensammlungen, eine mit Proben aus der ganzen Welt und eine aus einem Krankenhaus in Thailand. Das gesamte Genom jeder Probe wurde sequnenziert.
MRSA-Stamm verändert Gen-Code
Es zeigte sich, dass in keinem Krankenhaus zwei Infektionen durch völlig gleiche Bakterien verursacht wurden. Dadurch wurde nachvollziehbar, ob ein Patient den anderen angesteckt hatte oder ob die Infektion anders zustande gekommen war. Der untersuchte MRSA-Stamm veränderte seinen genetischen Code alle sechs Wochen leicht. Zusätzlich wurden Proben von Krankenhäusern in verschiedenen Teilen der Welt untersucht, die seit mehr als 20 Jahren gesammelt worden waren. Das Ausmaß der Mutation unterstützt laut BBC-Bericht die Theorie, dass MRSA in den sechziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts im Rahmen des weit verbreiteten Einsatzes von Antibiotika entstanden ist.
Details der Studie wurden im Wissenschaftsmagazin Science http://www.sciencemag.org veröffentlicht.