Fraunhofer Einrichtung für Marine Biotechnologie auf dem Weg zum Institut
de Jager übergibt Förderbescheid und präsentiert Architekten-Entwurf
Die Fraunhofer-Einrichtung für Marine Biotechnologie (EMB) ist auf der Zielgeraden zum Fraunhofer-Institut: Gemeinsam mit Lübecks Bürgermeister Bernd Saxe und EMB-Leiter Prof. Charli Kruse präsentierte Wirtschaftsminister Jost de Jager am 30. April in Lübeck den Architektenentwurf für den Institutsneubau im Lübecker Hochschulviertel, der bis Ende 2014 fertiggestellt sein soll.
© Fraunhofer-Einrichtung für Marine Biotechnologie
Zudem übergab de Jager einen Förderbescheid über 2,9 Millionen Euro zur Kompetenzerweiterung der Einrichtung in wirtschaftlich besonders vielversprechenden Forschungsbereichen wie der Industriellen Zelltechnik und der Aquakulturforschung.
Fester Bestandteil der Zukunftsstrategie
„Fraunhofer ist ein fester Bestandteil unserer Zukunftsstrategie für Schleswig-Holstein und die Einrichtung für Marine Biotechnologie hat sich wie erwartet sehr positiv entwickelt. Darum freue ich mich, dass wir mit dem Neubau und der zielgerichteten Förderung zwei gewichtige Meilensteine auf dem Weg zum Institut weiterbewegen können,
“ sagte de Jager. Saxe betonte die Bedeutung der Fraunhofer EMB für den Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort Lübeck: „Die zahlreichen Kooperationen, die die EMB schon seit ihrer Gründung mit den Hochschulen sowie mit Unternehmen weltweit geschlossen hat, werden neue Investitionen und Arbeitsplätze in der Region nach sich ziehen. Mit dem EMB schärft Lübeck nachhaltig sein Profil als dynamischer Standort für Wissenschaft und Innovation. Hier verbinden sich in einzigartiger Weise Tradition und Moderne, auf der einen Seite Backsteingotik und Kaufmannsgeist und auf der anderen Seite Forschergeist und das Tor zur Welt von Morgen.
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Innovative Potenzial
Prof. Ulrich Buller, Forschungs-Vorstand der Fraunhofer-Gesellschaft, hob das hohe innovative Potenzial der EMB in Lübeck hervor: „Wir sind von der Aufbauleistung der Lübecker beeindruckt und überzeugt, dass die EMB zum Beispiel im Bereich der Zelltechnologie und Aquakultur wegweisende Innovationen in den Markt einbringen wird.
“ Die Fraunhofer Gesellschaft wird die Portfolio-Erweiterung der EMB in Lübeck ihrerseits mit 2,9 Millionen Euro unterstützen. „Unter anderem soll die EMB damit zum deutschen Fraunhofer-Zentrum für Aquakulturforschung ausgebaut werden
“, so Buller.
EMB-Leiter Prof. Charlie Kruse bedankte sich für die konstante Unterstützung durch Stadt und Land und stellte weiterhin ein dynamisches Wachstum der EMB in Aussicht: „Von den heute schon rund 60 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden wir die Stellen-zahl bis Ende 2014 auf über 100 ausbauen können, die dann im neuen Institutsgebäude im Hochschulstadtteil erstklassige Arbeitsbedingungen vorfinden werden.
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Fertigstellung Ende 2014
Nach den Worten von de Jager ist für Oktober der Beginn der Bauarbeiten am Fraunhofer-Institutsgebäude und die Fertigstellung samt Einrichtung Ende 2014 vorgesehen. „Damit werden die EMB-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter voraussichtlich Anfang 2015 in die neuen Büros und Labors umziehen können
“, so der Minister. Die Gesamtkosten von 30 Millionen Euro teilen sich der Bund (7,5 Mio. Euro) und das Land Schleswig-Holstein (22,5 Mio. Euro aus dem Zukunftsprogramm Wirtschaft) unter Verwendung von 15 Millionen Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und 7,5 Mio. Euro aus Landesmitteln. Der Architektenentwurf stammt vom Berliner Büro Thomas Müller Ivan Reimann.
Auch die von de Jager überreichte drei Millionen Euro-Förderung zur Kompetenzerweiterung der EMB in den Jahren 2013 und 2014 erfolgt aus dem Zukunftsprogramm Wirtschaft und wird jeweils zur Hälfte aus Landesmitteln und aus EFRE-Mitteln finanziert. Mit der Förderung werden Forschungs- bzw. Geschäftsfelder der EMB unterstützt, zum Beispiel
- die Entwicklung von Verfahren für Zellmarkierung und Zellverfolgung,
- die Entwicklung neuer Geräte und Analyseverfahren für die Visualisierung zellulärer Prozesse,
- die Etablierung von Zellmodellen als Testsysteme z. B. den Einsatz in der Pharma-Forschung und in der Wasseraufbereitung,
- die Entwicklung von Verfahren zur Herstellung von Produkten für die Nahrungs- und Futtermittelindustrie auf Basis industrieller Zelltechnologie,
- und die Entwicklung von Messtechnologien, Geräten und Verfahren für landbasierte multitrophische Aquakulturanlage.
Zukunftsprogramm Wirtschaft
In das Zukunftsprogramm Wirtschaft fließen im Zeitraum 2007 – 2013 rund 704 Millionen Euro für die wirtschafts- und regionalpolitische Förderung in Schleswig-Holstein, davon rund 374 Millionen Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE), rund 208 Millionen Euro aus der Bund-Länder-Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) sowie ergänzenden Landesmitteln in Höhe von rund 122 Millionen Euro.