Fregatte „Köln“ kehrt vom „Atalanta“-Einsatz zurück
Nach ihrem Einsatz bei der EU-geführten Anti-Piraterie-Mission „EU NAVFOR ATALANTA“ kehrt die Fregatte „Köln“ am 9. Dezember in ihren Heimathafen zurück. Unter den Klängen des Marinemusikkorps Nordsee wird das Schiff um 10 Uhr im Marinestützpunkt Wilhelmshaven festmachen. Im August hatte die „Köln“ unter dem Kommando von Fregattenkapitän Christopher Karow (44) mit rund 220 Besatzungsmitgliedern von der Heppenser Groden abgelegt. Im Hafen von Djibouti übertrug der Kommandeur der Task Force 465, Flottillenadmiral Thomas Jugel, am 13. November das Kommando über die Fregatte „Köln“ an Fregattenkapitän Kurt Leonards (43).
Fregattenkapitän Leonards resümiert den zurückliegenden Einsatz der „Köln“ mit zufriedenen Worten: „Hinter uns liegt ein ereignisreicher Einsatz. Dort wo Marineschiffe kontinuierlich patrouillieren, hat die Piraterie signifikant abgenommen. Der Golf von Aden ist dafür das beste Beispiel.“ Mehr als 75 Prozent ihres Einsatzes verbrachte die „Köln“ zur Auftragserfüllung auf See. Zur Nachversorgung wurde neben der Hafenstadt Djibouti auch der Hafen von Mombasa (Kenia) angelaufen.
Im November verließ die „Köln“ das Einsatzgebiet am Horn von Afrika und begab sich auf den Heimweg. Nun freuen sich die Besatzungsmitglieder darauf, im Kreise ihrer Angehörigen Weihnachten zu feiern.
Hintergrundinformationen:
Der Deutsche Bundestag hat am 1. Dezember 2011 beschlossen, sich weiterhin für die Dauer eines Jahres mit einem signifikanten Beitrag an der Mission am Horn von Afrika zu beteiligen. Die Operation trägt dazu bei, den zivilen Schiffsverkehr auf den dortigen Handelswegen zu sichern, Geiselnahmen und Lösegelderpressungen zu unterbinden und das Völkerrecht durchzusetzen. Die „Köln“ brachte im Einsatzgebiet vor der Somalischen Küste mehrere Mutterschiffe der Piraten auf. Insgesamt 42 Piraterieverdächtige wurden an der Küste den somalischen Behörden zur Ermittlung übergeben. Bei den Seepatrouillen kam das Boarding-Team der „Köln“ sieben Mal zum Einsatz, um durch Durchsuchen von Booten Piraterieverdächtige zu überführen. Sechs solcher Boote wurden von der „Köln“ versenkt. Zwei von Piraten festgenommene jemenitische Geiseln wurden mit ihrem Boot sicher wieder an Land gebracht. Darüber hinaus rettete die Köln im Oktober fünf in Seenot geratene Fischer im Indischen Ozean, fand aber auch im November zwei verdurstete Seeleute auf einem Fischerboot östlich der somalischen Küste.
Nicht zuletzt beteiligte sich die „Köln“ zusätzlich für den Zeitraum von zwei Wochen an der Operation Active Endeavour (OAE). Zum 31. Juli 2012 wird die Fregatte „Köln“ als erstes Schiff der „Bremen“-Klasse (F 122) außer Dienst gestellt. Dadurch soll zum einen eine personelle Reserve geschaffen, zum anderen finanzielle Ressourcen eingespart werden. Die Marine trägt so zur Konsolidierung des Bundeswehrhaushalts bei. Gleichzeitig wird die operationelle Verfügbarkeit der verbleibenden Fregatten bis zum Zulauf der neuen Fregatten der „Baden-Württemberg“-Klasse (Klasse F 125) ab dem Jahr 2016 erhöht. Die Fregatten der „Bremen“-Klasse sind mittlerweile fast drei Jahrzehnte im Dienst der Marine. Die „Köln“ wurde am 19. Oktober 1984 in Dienst gestellt. Nach ursprünglicher Planung sollten die Schiffe dieser Klasse schrittweise ab 2013 außer Dienst gestellt werden.