FW-HL: Neue Fahrzeughallen für die Feuerwehr Krummesse
Lübeck (ots) – Etwa 100 Gäste sowie die Kameradinnen und Kameraden der Feuerwehr Krummesse sind der Einladung von Bürgermeister Friedhelm Michaelis zur Einweihung der neuen Fahrzeughallen für das Krummesser Feuerwehrhaus am vergangenen Donnerstag gefolgt.Michaelis ließ in seinen Grußworten den Werdegang des Anbaus an das Krummesser Feuerwehrhaus Revue passieren. „2004 kam Wehrführer Thomas Schröter zu mir und sagte, dass wir ein Großfahrzeug für die Feuerwehr bekommen können. Das war aber zu groß für das Krummesser Feuerwehrhaus und musste abgelehnt werden,“ so der Bürgermeister. Nachdem die Gemeindevertretung mehrere Möglichkeiten geprüft hatte, entschied sie sich für einen Anbau an das vorhandene Feuerwehrhaus.
Bereits beim Neubau der Sporthalle hatte die Gemeinde Krummesse mit Prof. Jürgen Rosenfeldt als energetischen und ökologischen Berater gute Erfahrungen gesammelt und ihn auch beim Anbau ans Feuerwehrhaus hinzugezogen. Rosenfeldt, der Mitglied des Krummesser Energiebeirates ist, hat der Gemeinde mit seinen Studenten 20 verschiedene Entwürfe für den Anbau vorgelegt, die im Kreise der Feuerwehr umfassend diskutiert wurden. Mitte 2007 beauftragte die Gemeinde Krummesse das Ingenieurbüro Ralph Petereit aus Göldenitz mit dem Anbau.
Nach Ankauf und Herrichtung des Grundstücks begannen die ersten Erdarbeiten im Februar 2009. 70 Bautage später und um ca. 400.000 Euro ärmer verfügt die Gemeinde Krummesse jetzt über einen multifunktionalen Anbau, der neben der Unterbringung von zwei Löschfahrzeugen unter anderem auch als Waschhalle mit integriertem Ölabscheider fungiert. Friedhelm Michaelis dankte allen am Bau Beteiligten und verkündete: „Wir sind stolz darauf, ein solches Bauwerk ohne Zuschüsse errichtet zu haben und damit die Infrastruktur und die Ortsmitte aufgewertet zu haben.“
Wo jetzt der Anbau errichtet wurde gab es zuvor einen Feuerlöschteich und vier Linden.
Den Ausführungen von Bürgermeister Michaelis war deutlich zu spüren, dass zwei Herzen in seiner Brust schlagen. Die Linden erhalten und gleichzeitig das Feuerwehrhaus erweitern war leider nicht möglich.
Die Gemeinde gab der Sicherheit den Vorrang. Als Ausgleichsmaßnahme werden noch in diesem Monat Neuanpflanzungen vorgenommen.
Krummesses Wehrführer Thomas Schröter erinnerte an die beengten Zustände im bisherigen Feuerwehrhaus. „Früher haben wir Striche auf dem Boden aufgezeichnet, an denen wir die Räder der Feuerwehrfahrzeuge ausrichteten, damit alle Fahrzeuge ins Feuerwehrhaus hinein passten,“ so Schröter.
Meinhard Füllner, Kreispräsident des Kreises Herzogtum Lauenburg, bekundete sichtlich erfreut über die neuen Fahrzeughallen: „Ich kenne alle unsere Feuerwehrhäuser im Kreisgebiet . . . das hier schlägt alle.“ Er unterstrich die besondere Situation der Gemeinde Krummesse. Kreis- und Gemeindegrenze verlaufen mitten durch den etwa 2.600 Einwohner zählenden Ort. Einige Grundstücke gehören sowohl zur Gemeinde Krummesse als auch zur Hansestadt Lübeck. Die Zusammenarbeit zwischen Krummesse und Lübeck ist beeindruckend – Feuerwehrfahrzeuge und -ausrüstung wird von Lübeck finanziert, während Krummesse sich um Haus und Grundstück kümmert. „Wir brauchen eine zuverlässige, ehrenamtliche Truppe, die sich über ihren eigentlichen Auftrag hinaus in der Gemeinde engagiert,“ so Füllner. Und der Kreispräsident
weiter: “ Moderne Technik und Fahrzeuge verbunden mit einem angemessenen Feuerwehrhaus sind Motivationsfaktoren um bei der Feuerwehr mitzumachen. Da muss keiner zweifeln, ob man mit der Feuerwehr in der Lage ist, zu helfen.“
Lübecks Stadtbrandmeister und Landesbrandmeister Detlef Radtke hob die Notwendigkeit eines flächendeckenden Hilfeleistungsangebots für die Sicherheit der Bevölkerung hervor. „Die Feuerwehr muss direkt am Bürger sein. Sie hat nicht viel Zeit, um Personen, die im Rauch stehen, rechtzeitig Hilfe zu leisten. Diese wenige Zeit darf nicht durch lange Anfahrten verschwendet werden. Alle habe es in der Hand, dass dieses System erhalten bleibt,“ so Radtke. Detlef Radtke nahm den „Ball“ von Bürgermeister Michaelis auf und schloss den Kreis:
„2004 konnte aufgrund der räumlichen Enge noch kein Großfahrzeug untergestellt werden. Im nächsten Jahr wird ein Hilfeleistungslöschfahrzeug (HLF) nach Krummesse kommen.“
Ralph Petereit vom Ingenieurbüro Petereit begann die symbolische Schlüsselübergabe mit den Worten: „Wir haben es geschafft, die Wünsche der Feuerwehr und der Gemeinde in Einklang zu bringen – herausgekommen ist das hier.“ Bei Bauplanung und -ausführung wurde besonderes Augenmerk auf Energieeinsparung gelegt. Entgegen dem Trend vieler Bauvorhaben wurde die Bauzeit zwar leicht überschritten, der Kostenrahmen aber konsequent eingehalten. Petereit übergab symbolisch den Schlüssel für die Fahrzeughalle an Bürgermeister Michaelis, der ihn nicht lange behielt und an Wehrführer Thomas Schröter weiterreichte.
Weitere Grußworte wurden durch Bürgermeister Norbert Baumann von der Partnergemeinde Carlow (Mecklenburg-Vorpommern) und von der Raiffeisenbank Krummesse überbracht.
Das musikalische Rahmenprogramm gestaltete der Musikzug Krummesse-Berkenthin unter Leitung von Helmut Voß.