Gänsehaut bei Anja Es
Der Sommer ist vorbei, die Bäume werden kahl und ein frösteliger Wind fegt über´s Wasser.
Statt draußen mit einem Eiskaffee sitzt man drinnen und schlürft heiße Schokolade. – Wenn die
mal nicht vergiftet ist… Und der Kellner grinst so boshaft, hatte der nicht eben noch ein Tortenmesser in der Hand?Solche oder ähnliche Gedanken müssen der Künstlerin Anja Es durch den Kopf gehen, während sie auf der
Vorderreihe oder auf der Timmendorfer Kurpromenade Kaffee trinken geht. Anders ist wohl nicht zu erklären,
wie ihr gleich 20 mörderische Geschichten zu ihren 20 Portraits von fiktiven Mördern und Mörderinnen eingefallen sind.
Am Samstag, den 20. Oktober bringt sie sie zu Gehör in ihrer Performance
Geständnisse – 20 Mörder gestehen.
Die Zuschauer dürfen sich unter allen Portraits „ihren Lieblingsmörder“ aussuchen, Anja Es schlüpft in die Rolle
und es folgt ein erbarmungslos komischer, abgründiger, ergreifender, nachvollziehbarer
oder auch wahrhaft verrückter Monolog des Mörders oder der Mörderin zu ihrer Tat.
Die Zuschauer erleben Gerda, die ihren Erwin wegdesinfiziert weil er immer nur Dreck macht,
sie fühlen mit der blonden Chantall, die schließlich nicht aus Liebe geheiratet hat,
sie lachen über Jack, der gar nicht witzig ist und deshalb zum Mörder wird oder
überlegen, ob es ok ist, für die Kunst zu morden.
Aber auch der schönste Mord geht nicht ohne Musik, daher lässt sich Anja Es von dem bekannten Trompeter
(Cats, Roncalli, Radio Bremen, Oktoberfest…) Hendrik Schwolow begleiten, der den Mördern nicht nur den Marsch bläst,
sondern die Zuhörer zartfühlend mit in den Abgrund nimmt.
Alles in Allem ein kunstvolles Gesamtwerk für einen mörderisch spannenden Herbstabend.
…Und passen Sie auf: Die Trinkkurhalle in Timmendorfer Strand, wo das Ganze um 20 Uhr stattfindet, liegt im Kurpark.
Da ist es nachts ganz schön dunkel…
Eintritt 12 Euro