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Politik & Wirtschaft

Geiken: „Arbeitgeber müssen sich einen Ruck geben“

Hamburg, 19.02.15. Küstenaktionstag: Mehr als 21.000 Beschäftigte aus 120 Betrieben der norddeutschen Metall- und Elektroindustrie haben sich heute an teilweise ganztägigen Warnstreiks beteiligt. Auf Kundgebungen in Bremen, Mecklenburg-Vorpommern, Nordwestniedersachsen und Schleswig-Holstein machten tausende Metaller Druck für ihre Forderungen nach 5,5 Prozent mehr Geld, eine bessere Alters- und eine neue Bildungsteilzeit.

„Nächste Woche entscheidet es sich: Entweder haben wir dann ein Ergebnis zu allen drei Forderungen oder wir starten die Urabstimmung und den unbefristeten Streik“, sagte Meinhard Geiken, Bezirksleiter der IG Metall Küste, auf der Kundgebung in Kiel. „Damit wir am Verhandlungstisch zu einer Lösung kommen, müssen sich die Arbeitgeber einen Ruck geben. Dazu wollen wir sie mit den Warnstreiks bringen.“

Seit Ende der Friedenspflicht waren im IG Metall Bezirk Küste insgesamt 62.000 Beschäftigte im Warnstreik. Die vierte Verhandlung ist für Donnerstag, 26. Februar (Beginn: 10 Uhr), im Hotel Atlantic in Hamburg geplant. Die IG Metall Küste verhandelt für die 140.000 Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie in Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Nordwestniedersachsen und Schleswig-Holstein.

 

Überblick nach Bundesländern

Bremen/Bremerhaven

In Bremen ging es in zwei Demonstrationszügen zur zentralen Kundgebung, an der sich 3.000 Metaller beteiligten. Im Warnstreik waren dort insgesamt 5.700 Beschäftigte aus 20 Betrieben. In Bremerhaven zählte die IG Metall weitere 500 Warnstreikende aus neun Betrieben. Sie versammelten sich zur Kundgebung vor der Lloyd-Werft.

Nordwestniedersachsen

In Nordwestniedersachsen waren 7.200 Beschäftigte aus 31 Betrieben dem Aufruf zum Warnstreik gefolgt. Zu den zentralen Kundgebungen und Demonstrationen in Nordenham und Rastede kamen jeweils rund 1.000 Metaller. Weitere Kundgebungen gab es vor dem Leda Werk in Leer, bei Kolbenschmidt in Papenburg, bei dem Fahrzeugwerk Krone in Werlte sowie bei Linde und Wiemann in Georgsheil. Auf der Meyer-Werft in Papenburg beteiligten sich 1.500 Beschäftigte der Frühschicht am Warnstreik.

Schleswig-Holstein

In Schleswig-Holstein waren heute 7.100 Beschäftigte aus 54 Betrieben im Warnstreik. Die größte Demonstration und Kundgebung mit 1.200 Teilnehmern gab es in Lübeck. An der Kundgebung in Kiel beteiligten sich 1.000, in Itzehoe 400, in Flensburg 380 und in Rendsburg 300 Metaller.

Mecklenburg-Vorpommern

In Rostock beteiligten sich 550 Beschäftigte aus sieben Betrieben an einer Kundgebung vor der Neptun-Werft. Bei Nordic Yards in Stralsund versammelten sich am Morgen 100 Teilnehmer vor dem Tor.