A. W. Tozer: Gott möge uns vor geistlicher Täuschung bewahren!
A. W. Tozer
Es gibt Gebiete christlichen Denkens – und wegen des Denkens auch des Lebens -, in denen Gleichheit und Unterschied so schwierig zu trennen sind, dass es oft schwer fällt, nicht ganz und gar betrogen zu werden! Überall in der Welt reisen Irrtum und Wahrheit auf der gleichen Straße, arbeiten auf denselben Feldern und in den gleichen Fabriken, sie besuchen die gleichen Kirchen, benutzen die gleichen Flugzeuge und kaufen in den gleichen Geschäften ein.Der Irrtum kann so geschickt die Wahrheit imitieren, dass beide dauernd verwechselt werden. Man braucht heute ein scharfes Auge, um zu erkennen, welcher Bruder Kain und welcher Abel ist!
Wir dürfen nichts unbesehen annehmen, was das Heil unserer Seele berührt. Isaak befühlte Jakobs Arm und hielt ihn für den Arm Esaus. Sogar die Jünger konnten den Verräter in ihren eigenen Reihen nicht entdecken; der Einzige, der wusste, wer er war, war Judas selbst. Der uns gut zuredende Genosse, mit dem wir so prima fertig werden und dessen Gesellschaft uns großes Vergnügen bereitet, kann ein Engel Satans sein, während der raue Mann, der uns Unbequemes sagt und den wir deshalb meiden, Gottes Prophet sein mag, der gesandt wurde, uns vor Gefahren und ewigem Schaden zu bewahren.
Darum ist es von entscheidender Wichtigkeit, dass Christen vollen Gebrauch von allen Hilfsmitteln machen, die Gott ihnen bereitstellt, damit sie nicht betrogen werden. Die bedeutsamsten von ihnen bilden zusammen einen sicheren Schutzschild: Glaube, Gebet, beständiges Nachdenken über die Heilige Schrift, Gehorsam, Demut, viel ernstes Überlegen und die Erleuchtung des Heiligen Geistes.