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Kultur & Wissenschaft

Gruppe HL Verband Frau und Kultur stellte Verwendung Weihnachtsmarkterlös 2007 vor

Frau-Kultur
Wie in jedem Jahr lockte auch in 2007 einer der schönsten und auch durchaus anspruchsvollsten Weihnachtsmärkte Deutschlands Scharen von Besuchern in das mittelalterliche Gemäuer am Koberg. Ehrenamtlich und selbstlos hatten sich erneut 220 Frauen des 518 Mitglieder zählenden, ältesten Lübecker Frauenverbandes an acht eigenen Ständen sowie im Organisationsbüro und an den Einlasstüren engagiert. Der gesamt erwirtschaftete Reinerlös, zu dem auch Eintrittsgelder und Zuwendungen der ausstellenden Kunsthandwerker zählen, wird gespendet für kulturelle und soziale Belange in der Hansestadt Lübeck.

Foto: RB – BU siehe Textende
Und wie dies sich wahrscheinlich jährlich und seit 40 Jahren wiederholt, wird im Frühjahr „abgerechnet“. Zunächst werden die Mitglieder der Lübecker Gruppe des Verbandes auf der Jahreshauptversammlung nach den obligatorischen Regularien über „Höhe und Verwendung dieses Erlöses“ informiert.

Dem folgt regelmäßig auch die Information der Öffentlichkeit. In diesem Jahr durch die Vorsitzende Gundel Granow und ihr Vorstandsteam. Demnach ist mit 92.000 Euro erneut eine wahrlich beachtliche Summe zusammengekommen. Diese kann natürlich im Spiel zwischen Wetter und Besucherzahl jeweils variieren. Und so sollte auch keine Kümmernis aufkommen, wenn dieses Mal keine neue Rekordsumme erreicht wurde: Das muss auch nicht im Bestreben des Vorhabens im Vordergrund stehen, sondern vielmehr das eigentlich Tun und die sich daraus ergebende segensreiche Absicht, mit Spenden zu helfen.

„Dabei halten sich kulturelles und soziales Engagement die Waage“, so Gundel Granow, die im Gespräch auch auf „Personelles“ einging. Demnach ist Ursula Stoike nach Ablauf ihrer „Amtszeit“ aus dem Organisationsteam des Weihnachtsmarktes ausgeschieden. Diese Aufgabe nehmen nun neu Carmen Klemm und weiterhin in bewährter Weise Hannelore Köll wahr.

Auf die vorgesehenen Spendenvergabe ging Gundel Granow wie folgt ein: Viele Sonderausstellungen in den Lübecker Museen, die Nordischen Filmtage und auch Musikprojekte wie die Hugo-Distler-Festtage, die Aufführungen von Oratorien, der Lübecker Sommeroperette, die vielfältigen Förderungen der Lübecker Kirchenmusik mit ihren Chören, die Übernahme mehrerer Stipendiate der Meisterkurse des Schleswig-Holstein-Musik-Festivals sowie die monatliche Unterstützung einer jungen Studierenden an der Musikhochschule Lübeck zählen zu den großzügigen Förderungen.

Die Übernahme der Ausbildungskosten einer jungen Weberin durch das „Hannelore-Rohde-Ausbildungsstipendium“ gehört gleichfalls zu den kontinuierlichen durch die Lübecker Gruppe. Allein 10.000 Euro werden auch 2008 für Restaurierungsarbeiten im Heiligen-Geist-Hospital bereitgestellt. So erfahren die 300 Jahre alte Prunktür im Kreuzgang und die Matthäus-Tür nach 20 Jahren eine wiederholte Überarbeitung. Die bereits 2007 zugesicherten 45.000 Euro für die Restaurierung in der Pilgerherberge St. Gertrud werden zusätzlich zu den jetzt vergebenen 92.000 Euro ebenfalls in diesem Jahr fällig.

Gerade die schulbegleitende Unterstützung von Kindern und Jugendlichen wie beispielsweise die Schulaufgabenhilfe, die Leselernhelfer (Mentor e.V.), die „Bücherpiraten“, der Deutsche Familienverband e. V., der Deutsche Kinderschutzbund e. V., Pro Familia, Förderangebote der Caritas und der Diakonie können sich der jährlichen Förderung erfreuen.

Der Stadtbibliothek wird die Anschaffung von Hörsesseln für ihre Musikabteilung ermöglicht, die Reparatur von zwei historischen Instrumenten- zwei bespielbare Harmonien der Reformierten Kirche und des Seniorenheims im Heiligen-Geist-Hospital – konnten ebenfalls realisiert werden. Druckkostenzuschüsse für kunsthistorische und historische Publikationen oder auch der III. Band des Erholungsführers für Lübeck stehen auf der Förderliste. Heilpädagogische Einrichtungen, Telefonseelsorge, Bahnhofsmission, Hospiz und Hospizbewegung, Psychosoziale Krebsnachsorge, Lübecker Tafel sowie akute Hilferufe werden verlässlich bedacht.

Mit berechtigtem Stolz sind sich alle Mitglieder der Lübecker Gruppe im „Deutschen Verband Frau und Kultur e. V.“ mit dem Ausspruch Hermann Gmeiners einig: Alles Gute auf der Welt geschieht nur, wenn einer mehr tut, als er tun muss. Die Lübecker Gruppe ist sich allerdings nicht „nur“ einig darin – sie praktiziert es mit vorbildlichem Engagement. Dafür kann Lübeck nur schlicht „danke“ sagen!

BU: Ilse Zschiesche, Hannelore Köll, Gundula Granow, Ursula Stoike und Carmen Klemm stellten ein erneut hervorragendes Erlösergebnis und eine ansprechende Spendenverwendung vor.