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Politik & Wirtschaft

Gute Perspektiven für jung und alt – Den demografischen Wandel gestalten

Wir werden älter – und weniger. Wie lässt sich der demografische Wandel so gestalten, dass wir in Zukunft gut und im Miteinander der Generationen leben können? Was wird und muss sich in Lübeck verändern? Darüber diskutierte in dieser Woche die Lübecker Bundestagsabgeordnete Gabriele Hiller-Ohm (SPD) gemeinsam mit ihrer Kollegin und Sprecherin der Arbeitsgruppe Generationenpolitik der SPD-Bundestagsfraktion Sabine Bätzing-Lichtenthäler und mehr als 50 Gästen in der Brücke. Mit dabei auf dem Podium waren auch Susanne Bogenhardt von der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen (AsF) und Cenk Nickel, Vorsitzender der AG Migration und Vielfalt der SPD Lübeck. Dazu erklärt Hiller-Ohm:

„In Lübeck wird im Jahr 2030 fast jede und jeder Fünfte 65 Jahre alt oder älter sein. Ein potentieller Rentner kommt dann auf nur noch zwei 20- bis 64-Jährige im erwerbsfähigen Alter. Wir brauchen die richtigen Antworten darauf, dass wir älter und auch weniger werden. Das geht nur im Miteinander der Generationen, der politischen Akteure – Bund, Länder und Kommunen – und der Menschen vor Ort. Leider blickt die schwarz-gelbe Bundesregierung nicht über den Tellerrand, also über das Jahr 2020, hinaus – obwohl der demografische Wandel ab 2030 und erst recht 2040 viel deutlicher spürbar wird. Dafür brauchen wir bereits heute die richtigen Weichenstellungen.

In der Diskussion wurde deutlich, dass die anstehenden Herausforderungen für die Politik generationenübergreifend betrachtet werden müssen. Sorge macht zum Beispiel die hohe Zahl von bundesweit jährlich rund 50.000 Schulabbrechern. Arbeitslosigkeit, Niedriglohnjobs und Minirente drohen – und damit auch enorme Folgekosten durch staatliche Transferleistungen. Die SPD will im Gegensatz zur schwarz-gelben Bundesregierung allen jungen Menschen Perspektiven geben. Wir fordern einen konsequenteren Ausbau von Kitas und Ganztagsschulen, damit Kinder von Anfang an mehr Chancen bekommen. Um mehr Bildungsinvestitionen durch den Bund zu ermöglichen, setzt sich die SPD für die Aufhebung des Kooperationsverbotes von Bund und Ländern ein. Gute Bildung – gute Arbeit – gute Rente, muss die Formel sein. Die SPD fordert deshalb auch einen gesetzlichen Mindestlohn in Höhe von 8,50 Euro pro Stunde und eine Solidar-Rente von 850 Euro. Auch die nach wie vor schlechteren Chancen von Frauen im Erwerbsleben müssen konsequent verbessert werden – durch bessere Vereinbarung von Kindererziehung oder Pflege und Berufstätigkeit, gleichen Lohn für Männer und Frauen für gleiche und gleichwertige Arbeit sowie eine gesetzliche Quote für Frauen in Aufsichtsräten und Vorständen. Um die Teilhabe Älterer am gesellschaftlichen Leben und eine gute Lebensqualität bis ins hohe Alter zu gewährleisten, setzt sich die SPD für alters- und behindertengerechtes Wohnen ein. Dazu müssen das Bundesprogramm Altersgerecht umbauen und die von Schwarz-Gelb eingedampfte Städtebauförderung wieder angehoben werden. Für die SPD steht fest: Die Kommunen dürfen nicht allein gelassen werden bei der Bewältigung des demografischen Wandels.“