Politik & Wirtschaft

Handwerk begrüßt klares Bekenntnis des Bundestages zum Meisterbrief

Lübeck/Berlin, 19. Dezember 2014 – Der Deutsche Bundestag hat gestern mit großer Mehrheit den Entschließungsantrag „Der deutsche Meisterbrief – erfolgreiche Unternehmerqualifizierung, Basis für handwerkliche Qualität und besondere Bedeutung für die duale Ausbildung“ angenommen. Damit hat sich der Bundestag eindeutig und klar zum Meisterbrief und zum qualifikationsgebundenen Berufszugang im Handwerk bekannt. Günther Stapelfeldt, Präsident der Handwerkskammer Schleswig-Holstein, begrüßte die Entscheidung:„Das Handwerk wird durch diese Entscheidung gestärkt und wir können an unserem Ziel festhalten, durch hohe Qualifikationsstandards für Ausbildung, Qualität und Verbraucherschutz bei handwerklichen Leistungen in Deutschland zu sorgen“. Stapelfeldt dankte den Abgeordneten, die sich fraktionsübergreifend mit den Stimmen von CDU/CSU, SPD und Bündnis 90/Die Grünen für den Antrag der Regierungsfraktionen ausgesprochen hatten. „Genau wie der Deutsche Bundestag sind wir der Auffassung, dass die Voraussetzungen für die Ausübung eines Handwerksberufes nicht aufgeweicht werden dürfen. Der Entschließungsantrag ist ein eindeutiges und unumkehrbares Signal an die EU-Kommission. Wir freuen uns über den großen Rückhalt, den das Handwerk in der deutschen Politik spürt. Nach den Abgeordneten des schleswig-holsteinischen Landtages, der Bundesregierung, dem Bundesrat und der Wirtschaftsminister-Konferenz ist das Bekenntnis der Bundestagsabgeordneten besonders wichtig“.

Mit einer Ausbildungsquote von acht Prozent bilden Handwerksbetriebe doppelt so viel aus wie andere Wirtschaftsbereiche. 95 Prozent der Jugendlichen werden dabei in meisterpflichtigen Gewerken ausgebildet. Viele von ihnen wechseln als hochqualifizierte Fachkräfte in andere Wirtschaftsbereiche. Somit leistet das Handwerk einen wesentlichen Beitrag zur Fachkräftesicherung und zur europaweit niedrigsten Jugendarbeitslosigkeit.

Von daher beobachtet das Handwerk mit Sorge die kontinuierlichen Angriffe aus Brüssel auf den Meisterbrief, das Duale System und auf seine institutionellen Voraussetzungen. Das deutsche Ausbildungsmodell ist „best practice“ in Europa. Es darf nicht unter dem Deckmantel der Deregulierung ausgehöhlt werden.

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